Wissen sie, ich hab mir das immer schon vorgestellt, auch schon, als uns noch Herr Schneider unterrichtet hat. Dass mir ein Mann den Popo versohlt, solche Sachen halt. Herr Berger hat es gemacht, aber das tat mir einfach nur weh! Ich glaub, dass er gecheckt hat, was ich vorhabe. Na ja, seitdem weiß ich, dass es so nicht läuft. Da muss ich mir wohl etwas anderes einfallen lassen. Was aber Herrn Berger betrifft: da bin ich voll bei den Mädels. Er ist ein richtig Guter. Dem kann frau nichts vormachen. Das mag ich!“
Das saß wie ein Schlag in die Magengrube. Ina musste durchatmen. Bekka sprach Dinge aus, die auch sie beschäftigten. Das Mädchen wirkte auf sie wie ihr jüngeres Ich. Hatte Ina nicht auch diese Neigung, diesen Wunsch eine Hand auf dem Po zu spüren? Wie sie selbst schien auch Bekka nicht devot zu sein, zeigte sich in keiner Form unterwürfig. Ihre knallharte Ehrlichkeit rührte Ina. Bekka sah, dass sie weinte, legte ihren Arm um Frau Blum. Die kluge Oberstufenschülerin spürte, was mit ihrer Geschichtslehrerin los war. Es schlang sich ein unsichtbares Band um die beiden Frauen, das sich nun langsam enger zog. Ina wischte sich die Tränen ab, bemühte sich einen gefassten Eindruck zu machen. Ihre Stimme zitterte dennoch, als sie sich Bekka gegenüber zu erklären versuchte.
„Wir reden später weiter, Rebekka. Sei so lieb und erzähle den anderen nichts von unserem Gespräch. Ich meine damit, dass es mich so aufwühlt. Wegen Herrn Berger; ich spreche mit ihm heute Abend. Es sieht ja so aus, als wärt ihr alle sehr zufrieden mit ihm. Ich bin ziemlich durcheinander, das gebe ich zu. Sag den Mädchen, dass sie sich keine Sorgen machen sollen…“
„Keine Panik, Frau Blum! Ich check das für sie. Verlassen sie sich auf mich, das bleibt alles bei mir!“
Ina dankte ihr, drückte dabei fest Bekkas Hand. Die Lehrerin spürte, dass sie sich gegenseitig helfen konnten. Nur wobei?
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