Er musste einfach raus, hielt es nicht mehr aus, zu eng, zu beklemmend war es. Er hatte es sofort nach dem Aufstehen gemerkt. Dieses Mal hatte er sich durchgesetzt, hatte seinen Willen einfach umgesetzt und ist nach dem Frühstück gegangen, alleine. Das Wetter war toll und er wollte, musste den Tag einfach draußen verbringen.
Mit dem Auto fuhr er raus aus der Stadt, rein ins Grüne. Es gab noch einige Gegenden im nicht allzuweit entfernten Umkreis, die es noch zu erkunden galt. Für heute hatte er sich eine Route von fast fünf Stunden ausgesucht und vorgenommen. Die Fahrt zum Startpunkt würde etwa eine halbe Stunde dauern. Die Musik im Auto drehte er ziemlich auf, seine Musik, die wollte er und zwar laut. Normalerweise mochte er gar keine Alleingänge, aber heute, da war einfach nur er mal dran, keine Rücksichtnahme auf irgendjemand.
Am Ausgangspunkt parkte er das Auto, nahm seinen Rucksack und marschierte los. Er lief in einem hohen Tempo, zielstrebig, irgendwie mit Wut im Bauch. Die Wegbeschilderung war gut, die Route gut zu finden. Die Sonne brannte. Es ging zunächst durch einen Ort, dann in einen Wald hinein. Er genoss die Ruhe, die Stille, das Alleinsein. Er betrachtete die tolle Landschaft und das schöne Wetter, fühlte die Sonne auf seiner Haut, spürte den leichten Wind. Er kam gut voran, hatte jetzt schon seit einiger Zeit keinen Menschen mehr gesehen. Die einzigen Geräusche, die zu hören waren, waren Geräusche von Tieren. So langsam fand er wieder etwas mehr innere Ruhe, entspannte sich. Was war überhaupt sein Problem? Warum fühlte er sich so oft so eingeengt? Aber warum dachte er eigentlich auch immer und immer wieder dass irgendetwas besser würde? Es wurde nichts mehr besser, tief in seinem Innersten wusste er es ganz genau. Er blieb kurz stehen, war so in Gedanken, dass er sich gar nicht mehr auf den Weg konzentrieren konnte.
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