Die Reise

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Die Reise

Die Reise

Yupag Chinasky

Er hatte zwar keine Angst, fragte sich aber, wie er sie los werden konnte. Ob ein paar Münzen reichen würden, oder müssten es Scheine sein, so stand es doch in den Ratgebern. Er hatte nicht viel dabei und fing schon an, in den Taschen zu kramen, als ein älterer Ladenbesitzer auf die Straße trat und die Bande verscheuchte. Er bedankte sich und der Mann gab ihm in holprigem Englisch den Rat, diese Gegend zu meiden, sie sei nicht gut für Fremde. Nach diesen ernüchternden Erfahrungen ging er zurück in das Hotel und war froh, als ihn Angela gegen Abend anrief und ihn bat, nachzukommen. Ihrer Mutter ginge es viel besser, als sie gedacht hatte und die Familie würde sich freuen, ihn kennenzulernen, sie sei richtig gespannt auf ihn, auch ihre Kinder, denen es auch gut ginge. Die Adresse hatte er ja schon und wo die Busse abfuhren, wusste er auch, trotzdem beschrieb sie ihm noch einmal genau den Weg zum Busbahnhof und schärfte ihm ein, welchen Bus er wann nehmen sollte. Sie würde ihn dann am Ziel abholen. Im Hotel entstanden ihm überraschenderweise keine Kosten, als er seinen Aufenthalt unterbrach und noch nicht einmal zusichern konnte, wann er wieder kommen würde.

Wie versprochen, erwartete ihn Angela am Busbahnhof und sie fuhren in dem Taxi eines Bekannten, eine wahre Rostlaube, die ab und zu fürchterlich stotterte, die restlichen Kilometer bis zu ihrem Elternhaus. Ihrer Mutter würde es so gut gehen, erzählte sie unterwegs, dass sie sich fragen würde, warum sie überhaupt hergekommen sei, aber vielleicht hatte allein ihre Anwesenheit eine heilende Wirkung ausgeübt, in Afrika sei alles möglich. Er lächelte bei dem Gedanken, dass ihr kleiner Kopf voll mit geheimem Wissen sei. Dann erzählte sie weiter, dass sie ihren Eltern erzählt habe, dass ein Bekannter von ihr, ein berühmter Fotograf, mitgereist sei und in der Hauptstadt Fotos machen würde.

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