Reitlehrer Thomas

Sophie von Wolfenstein - Teil 2

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Reitlehrer Thomas

Reitlehrer Thomas

Marvin Swan

„Was? Wenn dieser Idiot damals nicht mit einer Zwille auf das Pferd geschossen hätte, wäre nichts passiert“, erwiderte sie scharf.
„Wenn du glaubst, du kannst mich kommandieren wie meine Eltern, täuschst du dich gewaltig“, sagte sie mit einem selbstgefälligen Lächeln.
„Du musst auf mich hören. Vielleicht sollten wir eine Selbsthilfegruppe für dich suchen. Ich werde dich dabei unterstützen, Schatz.“
Sophie stand auf, verdrehte die Augen und sah ihn rebellisch an.
„Ich lasse mir von dir nichts vorschreiben. Ich glaube, es ist besser, wenn du heute zu dir nach Hause fährst.“ Damit beendete sie die Diskussion, drehte sich um und verschwand in Badezimmer.
Er hörte noch das Rauschen der Dusche, als er ihre Wohnung verließ.
In den folgenden Tagen ging Sophie Thomas aus dem Weg. Schließlich sah er keine andere Möglichkeit, als sie vom nächsten Turnier auszuschließen – in der Hoffnung, sie so zur Vernunft zu bringen.
Doch Sophie trennte sich von ihm und beschwerte sich beim Stall über seine Entscheidung. Sie forderte einen neuen Trainer und kurze Zeit später war Thomas weg.
Der neue Trainer interessierte sich nur für Leistung. Ob diese mit Alkohol erreicht wurde, spielte für ihn keine Rolle. Sophie, die dank ihrer sportlichen Erfolge ein Stipendium erhalten hatte, änderte daraufhin ihren Lebensstil radikal. Sie investierte jede freie Minute in das Training für den Pferdesport. Ihr Ehrgeiz wuchs, und bald kam zum Springreiten auch Dressurreiten hinzu. Ihre restliche Zeit verbrachte sie auf Partys. Alkohol und Drogen wurden immer mehr zu einem festen Bestandteil ihres Alltags.
War sie früher eine Vorzeigeschülerin, so erschien sie jetzt oft zu spät zum Unterricht – müde und unkonzentriert.
Ihr Leben geriet aus den Fugen.

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