Rendezvous mit Nina

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Rendezvous mit Nina

Rendezvous mit Nina

Erwin G. Burmeister

Wie sie einen der Schuhe auszog, weil offensichtlich zu unbequem, und sie ihre dunkelrot lackierten Zehennägel reizvoll unter der Zehenverstärkung ihrer Strumpfhose hin und her bewegte! Ich konnte kaum an mich halten.
Als wir die Waffeln aßen, sprach ich sie darauf an: „Sag mal Nina, damals in der Firma, kurz vor meiner Entlassung, hast du mal Waffeln mit Sahne und heißen Kirschen für uns gemacht, und soweit ich mich erinnern kann, hast du damals das gleiche Kleid getragen wie heute. Kann das sein?“ – „Aber ja!“, antwortete sie. „Das gleiche Kleid, die gleichen Schuhe und sogar die gleiche Strumpfhose, wie ich sie heute trage.“ – „Das Kleid kam mir damals schon sehr kurz und eng vor. Daran hat sich nichts geändert. Kannst du darin überhaupt richtig Luft holen? Ich habe Angst, es könnte platzen, wenn du zu viele Waffeln isst.“ – „Ach, das geht schon, ich mache mir da keine Sorgen. Was mich viel mehr einengt, ist die Strumpfhose. Wenn man wie ich 1,83 groß ist, findet man oft nicht die passende Größe. Mit der habe ich mich leider total verschätzt. Deswegen habe ich sie seitdem auch nicht mehr getragen. Noch nicht einmal mehr gewaschen seitdem.“ - „Das ist aber nett, dass du sie für mich nochmal angezogen hast. Sie hat mir damals so gut gefallen, dass ich mich oft und gerne daran erinnert habe.“ Eine gelinde Untertreibung.
Das war offensichtlich das Stichwort. Es platzte aus ihr heraus, sie konnte kaum an sich halten. Sie erzählte, wie schnell sie gemerkt hatte, dass ich in der Firma immer mal wieder verstohlene Blicke auf ihre Füße gerichtet hatte. Wie sie mich damals schon insgeheim angehimmelt hatte, ohne dass ich davon viel gemerkt hatte. Wie traurig sie war, als die Geschäftsleitung kurz vor ihrem Geburtstag beschlossen hatte, mich zu kündigen.

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