Reunion

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Pierro Nennad

Dimitrij verließ den Zug und betrat die große Bahnhofshalle von Sankt Petersburg am 11. Juli um 19:15. Und er beschloss, hier nicht anders vorzugehen als in Moskau. Er schaute sich nach Schließfächern um fand eine Reihe davon in einem dunkleren Seitengang, was seiner Meinung nach wohl typisch für die Bahnhöfe der Welt war. Er brachte seinen Rucksack unter, deponierte das Päckchen Koks in der Jeans die er anhatte und machte sich an den nächsten Schritt: Stadt erforschen und rausfinden, wo man Geld machen kann. Dimitrij viel das sehr leicht, weil er die Leute, die gerne Geld ausgaben auf einen Blick erkannte. Sie hatten eine bestimmte Art, Dinge und Menschen nach ihrem Preis zu taxieren, sich zu bewegen, ja, sogar zu atmen. Er heftete sich an ihre Fersen und beobachtete, in welche Lokale sie gingen. In Sankt Petersburg gab es wie auch in Moskau Lokale, die scheinbar dazu geschaffen wurden, eine bestimmte Art von Gästen anzuziehen. Cocktailbars, Clubs, Nachtlokale, Discotheken... In Sankt Petersburg wirkte aber die Lokalszene für ihn homogener ins Stadtbild gefügt. Man hatte mehr investiert und die Lokale wirkten nobler. Dimitrij hatte wieder die beige Jeans an und das hauchdünne, durchscheinende Shirt. In den paar schönen Tagen in Moskau hatte er etwas Farbe gekriegt und er wusste, dass er umwerfend aussah. Dimas Eitelkeit hielt sich in Grenzen und wurde nicht von der Frage dominiert, ob er denn nun wirklich und für alle sichtbar attraktiv sei sondern von der Feststellung, das es so ist. Und er war dankbar dafür. Er zog die Hose etwas nach unten und ließ den Bund der Short vorblitzen. In Sankt Petersburg war es ein rosiger Abend, windstill und besonders mild. Die Straßen und Prospekte waren gefüllt mit Leuten und Dima hatte innerhalb zwei Stunden den gewünschten Anschluss. Er schlenderte, von der Schönheit der Stadt erschüttert über die Prospekte und trank Sekt in einer Steh Bar.

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