Als Juan abgespritzt hatte in meinen Anus, gab er mich kraftlos frei, packte seinen Schwanz in die Hose und ließ mich einfach stehen. Ich ordnete schnell ein wenig meine derangierte Kleidung und eilte Juan hinterher, die Treppe hoch. Ich klopfte noch den Staub von meinem Tanzkleid, so gut es ging, und versuchte, im Spiegel im Foyer meine Frisur wieder in Form zu bringen, dann trat ich mit Juan an der Seite in den Tanzsaal. K. lehnte an der Theke und blickte direkt in meine Augen. Juan erkannte sofort, dass da etwas war zwischen K. und mir, und K.'s bleiches Gesicht bewies, sie wussten es beide: Sie waren Rivalen!
Juan packte meine Hand und ging direkt auf K. zu. Ich war matt vom lustvollen Exzess und wenig selbstbewusst nach meiner entwürdigenden Behandlung. Ein bisschen schämte ich mich, dass ich mich im Keller von Juan ficken ließ, während K. mit sicherlich mulmigem Gefühl auf etwas wartete, auf das ich ihn nicht vorbereitet hatte. Aber ich würde mich nicht verbiegen, das hatte ich mir fest vorgenommen. Er musste diese Begegnung bestehen, wenn wir noch in irgendeiner Form zusammen sein sollten. Oder einfach, um eine Entscheidung herbeizuführen, wozu ich allein ja nicht in der Lage war.
Ich sah es K. an, was in ihm vorging, als Juan mit mir auf ihn zusteuerte: Juan war ein Mann, anders konnte man es nicht empfinden, kraftstrotzend, dunkel in Teint und Haarfarbe. Er gab K. zwar respektvoll die Hand, fragte pro forma: Ihr kennt euch? und führte mich, ohne unsere Antworten abzuwarten, auf die Tanzfläche. K. blieb zurück und sah aus wie ein Häufchen Elend. Er wünschte sich wohl weit weg, doch er blieb, tapfer oder hilflos zur Entscheidung unfähig, ich weiß es nicht. Aber er sollte gleich sinnlich erfahren, was ich ihm mit Worten wohl nie hätte vermitteln können. Es war nicht so, dass K. in der Milongabar vollkommen deplatziert gewesen wäre. Der Tango, den er beherrschte, war die gezähmte europäische Form, und das war in seinem Gefühl durchaus schon eine sinnliche Erfahrung – so hatte es mit uns schließlich begonnen. Tango Argentino jedoch ist pure Leidenschaft. Das alles hatte er als Zuschauer schon lange bewundert, nicht aber gelernt. Er schien zu bereuen, sich hier nicht engagiert zu haben.
Sie müssen sich anmelden, um Kommentare hinzuzufügen.