Basst es, wenn gegen neunzehn Uhr serviert wird?“
„Basst berfekt.“ antwortete Silke schmunzelnd. Nun fühlte sie sich hier fast schon zuhause.
„Danke, Süße.“ säuselte Stella, die gänzlich in ihrem Job aufzugehen schien. „Der Brunch wird morgen um Elf Uhr serviert.“ Sie drückte eine Mikrofontaste. „Delilah, schönes Kind, deine Gäst sind da!“
„Delilah steht euch als Dienerin jederzeit und für alles zur Verfügung.“ wandte sie sich wieder an ihre Gäste. „Sie wird euch in eure Suite bringen. Wenn ihr Fragen, Wünsche oder Beschwerden habt, wendet´s euch vertrauensvoll an sie…ah, da kommt sie ja!“
Die Tür des Fahrstuhles schwang auf und eine junge Frau, Silke schätzte sie auf Anfang zwanzig, trat auf sie zu. Sie war etwas kleiner und graziler als sie selbst und ihre schönen, regelmäßigen Gesichtszüge mit den dunklen, ausdrucksvollen Augen und der leicht geschwungenen Nase verrieten ihre nahöstliche Herkunft. Ihr pechschwarzes Haar war streng gescheitelt und am Hinterkopf zu einem Knoten geschlungen. Auf dem Haarknoten war mit einer Spange ein dünnes, luftiges Cape mit Leopardenmuster und goldener Borte befestigt, das über ihre schmalen Schultern bis über die Kniekehlen fiel. Die Exotik ihres ausgesprochen hübschen Gesichtes wurde unterstrichen durch kleine, unterschiedlich gestaltete, goldfarbene Plättchen, die vom Scheitel herab in einer bis auf die Nasenwurzel reichenden, geraden Linie auf die Haut geklebt waren. Manche der Plättchen waren mit winzigen Kunstperlen oder amethyst-, aquamarin- und chrysolitfarbenen Edelsteinimitaten besetzt. Zwei Bögen aus auf die Stirn geklebten Applikationen vollzogen den kühnen Schwung ihrer schmalen, schwarzen Augenbrauen nach. Weitere, von den Augenwinkeln bis zu den Schläfen reichende Plättchen betonten ihre großen, wundervoll geschminkten Augen.
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