Die beiden Rosenhochzeiter warfen sich unsichere Blicke zu und nippten befangen an ihren Gläsern.
„Wir haben Zeit.“ entschied Silke schließlich „Ich denke, wir essen erst mal ganz gemütlich. Nebenher können wir ja diesen Film anschauen, nicht wahr, Olli?“
Olivers vage Kopfbewegung ließ nicht erkennen, ob sie als Zustimmung oder als Widerspruch gemeint war. Offensichtlich hatte er an Delilahs Anwesenheit im Allgemeinen und an ihrer leichten Bekleidung im Besonderen Geschmack gefunden und sann auf die Einlösung des unausgesprochenen Versprechens. Doch die Dienerin hob das Zimmertelefon ab und gab eine kurze Anweisung durch.
Nach wenigen Minuten, in denen Delilah einen niedrigen Tisch für das Dinner herrichtete, erklang der Türsummer. Leichtfüßig huschte sie an die Tür und nahm einen Küchenrollwagen entgegen, der mit allerhand Schüsselchen, Tellern und anderen Utensilien beladen war. Sofort begann sich der aromatische Duft von
Hummus, Falafel, Mutabbal, Taboulé, Warak Enab und anderen nahöstlichen Köstlichkeiten im Zimmer auszubreiten.
„Das Zeug kommt von einem Catering-Service.“ stellte Oliver mit Blick auf die Warmhaltegefäße skeptisch fest.
„Die Speisen werden nach Wunsch in einem Libanesischen Restaurant zubereitet.“ beschwichtigte Silke ihren Mann. „Sie werden wirklich frisch ausgeliefert. Riech nur, wie das duftet!“
Angesichts der schmackhaften Häppchen, Bällchen und Pastetchen, die Delilah appetitlich auf dem niederen Tisch anrichtete, lief auch Oliver das Wasser im Mund zusammen. Sie nahmen in den bequemen Polstersesseln Platz und griffen hungrig zu. Ihre Dienerin entkorkte eine Flasche Bordeaux und servierte den Wein.
„Nicht übel.“ urteilte Oliver und ließ den Rebensaft genießerisch durch die Mundhöhle schwappen. „Hast du ihn ausgesucht?“
„Für unseren Abend war mir nichts zu teuer, Schatz.“
Delilah hatte sich auf den Rand des Bettes gelegt und hantierte mit der Fernsteuerung.
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