Mit leisem Knistern erhellte sich der riesige Bildschirm. Exotische Klänge aus arabischen und indischen Musikinstrumenten erklangen aus den Lautsprechern.
Die Kamera flog über weite, hitzeflirrende Ebenen, hohe Gebirge mit schneebedeckten Gipfeln und breite Flusstäler, ehe ein prachtvoller Palast, vermutlich eines Maharadschas oder eines anderen östlichen Potentaten, ins Bild rückte. Die Kamera glitt durch weitläufige Parks, vorbei an künstlichen Wasserspielen, tauchte durch ein hohes, reich verziertes Portal in die kühlen, dämmrigen Vorhallen des Schlosses ein und hielt schließlich Einzug in einen festlich geschmückten Saal, in welchem sich zahlreiche vornehm gekleidete, meist junge Leute in fröhlichem Beisammensein tummelten. Die Zuschauer lernten einen jungen orientalischen Prinzen und seine Zwillingsschwester kennen. Die beiden führten in luxuriösem Ambiente das satte, wohlbehütete Leben reicher Adelssprösslinge, die sich trotz ihres unvorstellbaren Besitzes zu Tode langweilten. Aus diesem Grund veranstalteten sie in einem ihrer Paläste zusammen mit zahlreichen adligen Freunden und Freundinnen sinnenfreudige Feste. Nach einem fröhlichen Gelage in einem mit unzähligen bequemen Sitz- und Liegegelegenheiten ausgestatteten Saal eröffnete der junge Prinz als Ranghöchster den sinnlichen Reigen. Er legte seine Gewänder ab und lagerte sich auf einen ungeheuer großen Diwan. Seine Schwester schob ihm sorgsam samtbezogene Kissen und Polsterrollen unter den Kopf, unter die Arme und unter die Knie, damit er während des lustvollen Zeitvertreibes keine Bequemlichkeit vermisse. Die geladenen Jünglinge und ihre Begleiterinnen nahmen derweil ihre Plätze in respektvoller Entfernung rund um den Diwan ein. Als sie ihren Bruder gebettet hatte, klatschte die Prinzessin in die Hände und kauerte sich auf ein benachbartes Sofa, um dem amourösen Treiben in nächster Nähe beizuwohnen.
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