Nach dem Essen und wenn die Kinder ihre Hausaufgaben erledigt hatten, fragte sie die Beiden: „Würdet ihr mich zum Grab eurer Mutter begleiten? Ich möchte ihr ein paar Blumen bringen und eventuell das Grab etwas pflegen!“ Währen Viktoria sofort begeistert war und sich freute. War Hannes etwas zurückhaltender, stimmte dann aber doch zu.
Alfons hatte ihr den kleinen Polo von seiner Frau zur freien Verfügung gestellt. Unterwegs kauften sie noch Blumen. Die Kinder bekamen jeweils eine Rose und ein großer Strauß sollte von der Familie kommen.
Zielsicher strebte Hannes zum Grab seiner Mutter, das sie nach wenigen Minuten erreicht hatten. Ein schöner, roter Granit-Grabstein, zierte das Grab:
Hier ruht
die Liebe meines Lebens
Lore von Grachenstein
Alfons, Hannes und Viktoria
von Grachenstein
Überrascht stellte Rosi fest, dass Lore gerade mal 2 Jahre älter, als sie selber, gewesen war. Nachdem sie ihre Blumen auf das Grab gelegt hatten, stellte sich Rosi hinter die beiden Kinder und legte beiden einen Arm um die Schultern und zog sie an sich.
„Würdet ihr eure Mutter fragen, ob ich eure Ersatzmutter sein darf?“
Viktoria schaute verständnislos zu ihr auf: „Aber Mutti kann uns doch gar nicht hören!“, sagte sie und schüttelte leicht den Kopf.
„Nein, hören kann sie euch nicht!“, sagte Rosie und hockte sich hin. „Aber ihr könnt fühlen, ob eure Mutti es gut findet, was ich für euch bin. Hört auf das was euer Herz sagt!“
„Ich glaube unsere Mutti findet es in Ordnung, wenn du unsere Ersatzmutti bist. Ich weiß auch, dass Vati dich sehr gerne mag! Vielleicht nicht so wie unsere Mutti, eben anders. Unsere Mutti ist ja nicht mehr da und sie hätte bestimmt nichts dagegen wenn unser Vati wieder glücklich ist.“ Hannes schaute sie nicht an, als er das sagte, legte aber seinen Kopf auf Rosis Arm. Die Berührung dauerte nur einen kurzen Moment, sagte aber so viel aus, dass Rosi die Tränen in die Augen schossen.
schreibt Fritz850