Rot

Vier Farben

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An der Tür angekommen, schloss sie auf, überbrückte die Alarmanlage und ich konnte eintreten.
„Wow, sicher nicht billig gewesen!“, entfuhr es meinen Lippen und sie lächelte mich geheimnisvoll an.
„Keine Ahnung gehört nicht mir. Ist aber eine nette Hütte mit allem, was man braucht. Hat sogar ein Schwimmbad mit Bar und Sauna!“
„Lässt sich sicher gut leben hier oder?“, fuhr ich fort und sie zuckte mit der Schulter.
„Man kann es aushalten! Warten sie bitte einen Moment, ich bin gleich wieder da!“
Ich hoffte, dass es wirklich einen Augenblick werden würde, unsere unterschiedlichen Zeitauffassungen kannte ich bereits. Zum Glück kam sie wirklich schnell zurück und reichte mir ein kleines Bündel Scheine.
„Hier, für ihre Mühe. Ich hoffe, es reicht?“
Ich sah nur kurz in meine Hand, wunderte mich über diese fürstliche, finanzielle Belohnung.
„Danke, aber es tut nicht not. Habe ich doch gerne gemacht!“
Sie drehte sich zu mir um und nahm zum ersten Mal ihre Brille ab, sah mich mit ihren wasserblauen Augen an.
„Sie wollen das Geld nicht?“, fragte sie und ich nickte.
„Nein, ich brauche es nicht. Es war mir eine Freude es zu tun!“, meinte ich und übertrieb dabei nicht einmal besonders viel. Sie war wirklich interessant in meinen Augen, eine Mischung aus Biest und Femme Fatale. Sie schien auf jede Art von Anstand zu pfeifen, konnte es sich mit ihrer Ausstrahlung leisten. Eine perfekte Manipulation, ob wissentlich oder nicht, spielte keine Rolle. Sie setzte sie perfekt ein, würde jeden ihre Wünsche erfüllt bekommen. Selbst ein geplatzter Motor würde kein Beinbruch sein. Sie würde ihren Bekannten einlullen, sicher von ihm einen neuen Wagen bekommen, ohne wiederrede.
„Seltsam. Was wollen sie denn?“, fragte sie mich, konnte es sich nicht vorstellen, dass jemand etwas ohne Bezahlung tat. Eine Tat aus Freundlichkeit kam für sie nicht in den Sinn.
„Nichts, habe ich doch gesagt!“

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