Rot angestrichen!

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Rot angestrichen!

Rot angestrichen!

Andreas

Tatis Po fühlte sich seltsam an, so als stände er unter Strom. Es bitzelte auf ihren Bäckchen, die aufgeregt über den Stuhl fegten. Was sollte sie bloß machen, wie sich entscheiden? Sie fasste den Entschluss, eine Nacht darüber zu schlafen. Furchtbar aufgeregt und mit roten Wangen teilte sie es Frank mit. Der Pauker fand, dass das eine gute Idee sei. Tati sollte ja aus freien Stücken dieser Motivationsübung zustimmen. Er brachte sie zur Tür, sah zu, wie sie auf ihr Fahrrad stieg. Der Lehrer erhaschte einen Blick auf ihren roten Slip, als sie sich auf den Sattel schwang. Kaum dass sie ihren Hintern darauf platziert hatte, trat Tati schon eifrig in die Pedale, fuhr mit wehenden Haaren davon. Frank war gespannt, wie sie sich wohl entscheiden würde. In Gedanken versunken ging er ins Haus.

Tatjana raste die Straße hinunter. Das soeben Erlebte trieb ihren Hormonspiegel nach oben. Hatte sie richtig gehört? Herr Holtmann wollte jeden einzelnen Fehler bestrafen, indem er sie auf den Hintern schlug. Schon als er es aussprach, spürte sie die Erregung. Tati war nie zuvor derart bestraft worden, kannte solche Dinge nur aus Erzählungen ihrer Mutter. Früher gehörte das anscheinend dazu, war ein gängiges Erziehungsmittel. Tati fand das eigentlich scheiße, aber sie spürte, dass bei ihr der Fall anders lag. Herr Holtmann war ihre letzte Chance, doch noch die Prüfungen zu bestehen. Sein Angebot schien ihr fair, da es ja letztlich an ihr lag, ob es überhaupt etwas anzustreichen gab. Als sie das Cross-Bike abstellte, war ihre Entscheidung längst gefallen. Diese Herausforderung war der Ansporn, der ihr bisher gefehlt hatte. Den Abend verbrachte sie mit dem Studium der deutschen Rechtschreibung. Ihre Eltern wunderten sich, dass ihre Tochter so fleißig lernte. Tatjana war mit einem mal hoch motiviert. Als sie später im Bett lag dauerte es, bis sie endlich einschlafen konnte.
Sie dachte an den morgigen Tag, war bis in die Haarspitzen elektrisiert. Tatjana tat das, was sie immer machte, wenn sie aufgeregt war. Sie streichelte sich so lange, bis sie Ruhe und Schlaf fand.

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