Fräulein N. war ihm schon oft aufgefallen. Er hatte die Verkäuferin schon in den verschiedenen Filialen der örtlichen Waldimarktkette gesehen. Sie hatte für alle und jeden ein freundliches Lächeln. Alten Omis packte sie die Tüten ein, gebrechlichen Opis half sie durch die Tür. Ein echter Engel. Von der Playboy Besetzungscouch, hätte man die Vierundzwanzigjährige wohl als hübsches, aber doch recht graues Mäuschen herunter geschubst. Zu Unrecht. Ihr ungeschminktes Antlitz strahlte von innerer Schönheit
Ja, ein bißchen mehr Sonne hätte sie wohl vertragen können. Denn ihre zarte, wirklich blasse Haut war so transparent, dass man an den Schläfen das feine Geflecht der Äderchen erkennen konnte. Obwohl sie viel lächelte, erschien sie ehr schüchtern. Dieser Eindruck wurde noch durch ihr helles, dünnes Stimmchen verstärkt.
Die Dunkelblonde besaß den Charme eines scheuen Rehs, jedoch tiefe, blaue Augen. Der zierlich schlanke Wuchs ließ schon in Jeans und Arbeitskittel einen erotischen Leckerbissen vermuten. Unter dem Pulli stand eine selbstbewußte, etwa mittelgroße Brust, deren Details man durch die Wolle nur erahnen konnte.
Er hätte wohl ewig nur von diesen Eindrücken geträumt. Denn er hätte es nie gewagt, sich mitten im Laden an Fräulein N. heran zu machen. Auch war das in der Kassenschlange schwer zu bewerkstelligen. Noch dazu der Altersunterschied. Doch man sollte die Macht des Zufalls niemals unterschätzen.
Roter Mini
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