Roter Wein auf Lava

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Roter Wein auf Lava

Roter Wein auf Lava

Bernard

Ein neuer Stromstoß, und ich begann, um meine Sommerhose zu fürchten. Ein so dünner Stoff!

Da zog die Blaue ihren Arm langsam unter dem meinen weg. Weil ich ja so was von schlummerte, konnte ich nicht verhindern, dass mein Arm weiter nach unten fiel. Er fiel auf Stoff. Der blaue Arm kam wieder, diesmal von oben. Eine heiße Hand legte sich behutsam, aber entschlossen auf die meine, zog sie nach links und dann nach unten, Richtung Scheitelpunkt. Es ging über festen, gewellten Stoff, das musste der blaue Jupe der Blauen sein. Dann wurde es unter meinen Fingerspitzen seidenweich. Noch etwas weiter, befahl ihre Hand und presste die meine auf die Seide. Diese war weich und warm. Sie legte ihren Mittelfinger auf den meinen und fuhr darauf langsam auf und ab. Auf und ab. Dann mit mehr Druck vorne, und wieder zurück. Meine Fingerkuppe gab nach und geriet an einen Abhang, an dem es deutlich wärmer war als auf der leicht gewölbten Ebene oben. Ihre ganze Hand legte sich wieder auf meine und schob sie einen Fingerbreit weiter. Der Mittelfinger glitt in den Schlund des Vulkans, ihre vereinigten Zeige- und Mittelfinger ließen ihm keinen anderen Weg. Aus dem Schlund kamen kleine, aber deutliche Erdstöße, ja, der ganze Vulkan schien sich leicht zu heben. Dann wieder zu senken. War das Feuchtigkeit, die durch die Seide drückte? Es war Feuchtigkeit, und sie war warm. Zugleich deutete sich von links ein Gewitter an, so laut waren die Atemstöße aus ihrem weit geöffneten Mund.

Es war höchste Zeit für Erste Hilfe in meiner Sommerhose. Meine Rechte war damit beschäftigt, aber es gelang nicht recht, zu prall war der Patient, der überhaupt nicht im Sinn hatte, Patient zu sein, sondern sich dazu berufen fühlte, seinen Platz im Schlund des Vulkans einzunehmen. Aber so weit war es noch lange nicht. Wie lange? Immerhin konnte seine Lage etwas verbessert werden, indem er Luft bekam.

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