Langsam erwachte ich. Gleißendes Licht fiel über das Laken.
Nach und nach fiel mir alles wieder ein. Hektisch wischte ich über mein Smartphone und besah mir die Bilder. Oh nein! Dieses Ding war in meiner Möse??? Kein Wunder, dass sie völlig wund ist.
Ein Typ mit Glatze, um die Fünfzig, präsentierte mir seinen nackten Körper inklusive Pferdeprügel. Ich sag mal, mindestens vierzig Zentimeter, ohne Scheiß! Roy das Rohr! Ein Wunder, dass er mich nicht von innen gepfählt hat…
Ich betete zu Gott, dass er uns nicht dabei gefilmt hat und mich womöglich irgendwann mit den Bildern erpresst. Dass ich Kohle habe, weiß er ja aus der Zeitung… Okay, Bernard würde es vermutlich nicht stören, aber was wäre mit Michel? Ganz zu schweigen von Rasul…
Besser, ich tauchte erneut unter meiner Burka ab. Hörte das eigentlich nie auf?
Ich setzte mich ans Seine-Ufer und tunkte meine Zehen ins Wasser. Ah! Herrlich! Ich schmiedete einen Plan:
Ich musste Michel finden. Da ich nicht wusste, wo er wohnt, würde mir nichts anderes übrigbleiben, als so lange durchs chinesische Viertel zu streifen, bis ich ihn gefunden hätte. Dazu war eine Burka genau die richtige Verkleidung.
Ich hätte es im Chez Gladines, einem charmanten, baskischen Restaurant, in der Rue de cinq Diamants versuchen können. Aber dafür kam ´ne Burka nicht in Frage. Ich überquerte den Boulevard Blanqui. Kurz dahinter begann ein kleines Stadtwäldchen, auf das ich entschlossen zusteuerte. Nach einer Weile drehte ich mich um und sah, dass mich jemand hartnäckig verfolgte. Es war ein Araber. Das hatte mir gerade noch gefehlt, wo ich ohnehin wund war. Meine Hoffnung bestand darin, dass aufgrund des nahen Schwimmbades zu viel Betrieb herrschen würde. Ich hatte Glück.
Ich setzte mich auf eine Bank im Schatten. Das tat gut. Leider war Michel nirgends zu sehen. Was sollte ich nur tun?
Gegenüber des Parks gab es zwei Französische Restaurants, wo man sicher gut speisen könnte.
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