„Auf Straßen aus Asphalt, auf Mauern aus Beton,
auf den kalten weißen Fliesen in der U-Bahn-Station
auf Plakaten voller Lügen, über morschem Bretterzaun,
seh ich Bilder, les ich Worte, die mich hindern, einfach abzuhaun
Über manches kann ich lachen, manches macht mich auch betroffen
manches macht mich wütend, vieles läßt mich hoffen
ich spüre, Gefühl muß nichts heimliches sein,
wenn man’s mit anderen teilt, steht man nicht mehr so allein
In Häuserwände eingebrannt, auf Fassaden gesprüht
seh ich überall Beweise, dass die Phantasie blüht
Noch ist sie nicht tot, noch hat man sie nicht klein gekriegt
Komm wir wollen helfen, dass sie am Ende siegt!“
Sie war groß, fast so groß wie ich, trug schulterlanges mittelblondes Haar, das sie in langsamem Schwung aus dem Gesicht zur Seite warf, hatte mit ihren achtzehn Jahren eine gute, bereits sehr frauliche Figur, und war auf eine unauffällige Art sehr attraktiv. Ihr galliger Humor, der keine Tabus kannte, war nie verletzend, denn ihr begeistertes, lautes Lachen über ihren treffsicheren Spott versöhnte schnell, half, über sich selbst zu lachen, und war ein angenehmer Gegensatz zu ihrer melancholischen Sanftheit, die sie überwiegend an den Tag legte. Am schönsten war, wenn der Gedanke in ihr erwuchs, dann formten ihre Lippen aus den Mundwinkeln ein Lächeln, das in ein breites Lachen mündete, bis es schallend aus ihr heraus brach.
„In der Hitze der Nacht wird getanzt und gelacht,
wird das Leben geliebt und die Liebe gelebt
Aus der Kühle des Morgens steigt ein warmer Tag,
aus grauem Nebel wird ein bunter Regenbogen gewebt
Nimm meine Hand, spring über den Rand zum Tanz auf dem Vulkan
Aus der Asche steigt der Phönix, aus dem hässlichen Entlein wird ein stolzer Schwan“
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