Sakrileg

Ob das gut geht? – Teil 18

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Jo Diarist

„Ich werde dann ungerecht und laut. Da kommen mir Dinge über die Lippen, die ich sonst nie sagen würde und die ich hinterher meist sehr bereue. Du hast mich noch nie so erlebt und ich wünsche mir, dass es auch nie passiert.“
Gut, das zu wissen, also werde ich versuchen, sie nie so weit in die Enge zu treiben.

Am liebsten möchte ich mir die Hand an den Kopf schlagen. Ich mache mir hier Gedanken, als stünde fest, dass es eine gemeinsame Zukunft mit Lisa gibt. Dabei ist noch nicht einmal klar, wie die nächsten Tage verlaufen.
Aber da war ja eigentlich etwas, was ich erklärt haben wollte und worauf Lisa gar nicht eingegangen ist.
„Wie hast du das gemeint, dass du Conny verstehst?“, frage ich aus diesem Gedanken heraus.
„Häää, was …? „Ach, du meinst das mit der Entschuldigung.“
Ich nicke. „Conny hat es immer maßlos aufgeregt, dass du dich so klein gemacht hast. Dass du dich für alles schuldig fühlst. Deine Antriebslosigkeit, mit der du durch den Tag gegangen bist, war ihr ständiges Reizproblem. Diese Unart von dir hat sie regelmäßig in Rage versetzt. Als ich ihr gesagt habe, dass ich dich in der Umschulung nur sehr selten so erlebe, hat sie mir nicht geglaubt.“
Ich horche in mich hinein und finde die Erklärung für einige Zankgespräche, die ich mit Conny hatte.
„Das war nicht immer so“, beginne ich aus diesen Gedanken heraus. „Vor dem Unfall hatte ich täglich Bestätigung durch meine Arbeit. Ich habe mich über das, was ich geleistet habe, definiert. Die Achtung, die mir dadurch entgegengebracht wurde, war Antrieb und Motivation. Das hat mir dann gefehlt. Unsicherheit war mein ständiger Begleiter. Andere haben mir etwas vorausgehabt und damit konnte ich nicht umgehen. Connys Ungeduld war da nicht sehr hilfreich.
Dann kamst du. Du hast meinen Ehrgeiz angestachelt, hast mich vor dir hergetrieben.

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