Ich stand vor der Wahl, handeln oder mich in mein Schneckenhaus zurückzuziehen. Deshalb bin ich wieder aufgeblüht und deswegen versuche ich auch einer der Besten zu werden in unserem Lehrgang. Ich will dir etwas beweisen, will dir gefallen.“
Bei diesen Erkenntnissen ging mein Blick ins Leere. Jetzt fokussiere ich wieder Lisas Gesicht.
„Sag, wie kann es sein, dass du so viel über Conny weißt? Habt ihr euch denn so oft ausgetauscht?“
Ein zaghaftes Schmunzeln überzieht Lisas Züge.
„Dir ist wirklich vieles entgangen, weil du erst fast nur in deiner Arbeit gelebt hast und dann in deinem Selbstmitleid ertrunken bist. Conny und ich haben sehr oft miteinander telefoniert und nach deinem Unfall haben wir uns auch öfter getroffen. Bis zu der Aktion von eben, war sie mir näher, als du dir vorstellen kannst.“ Die Erwähnung der letzten Minuten erzeugt ein beklemmendes Gefühl in mir. „Selbst heute hatte ich keine Angst, ihr zu beichten. Ich hab’ mich nur geschämt.
Weil ich wusste, sie hat Urlaub, bin ich schon zu Mittag hier aufgeschlagen. Wir haben, bis du kamst, ohne Wutausbrüche ihrerseits geredet, wobei mir auch einiges klarer wurde.
Du hast mir erzählt, der Sex mit ihr wäre emotionslos ihrerseits gewesen. Sie hat das gleich von dir behauptet. Conny meinte, die Fickerei mit dir erschien ihr gezwungen, als wärst du mit den Gedanken nicht dabei. Deshalb konnte sie sich auch nicht so fallen lassen, wie sie gerne gewollt hätte. Und deshalb hat sie da auch schon geahnt, dass da mehr zwischen uns läuft.“
„Oh Mann“, stöhne ich.
„Ja, manchmal bist du schon ein kleiner Trottel, ein Sensibelchen, das sich selbst bemitleidet. Dann aber wieder auch der Mann den ich so liebe, voller Selbstbewusstsein, Zärtlichkeit und innerer Kraft. In der Schule hast du mich beeindruckt und mitgerissen.
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Ob das gut geht? – Teil 18
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