Nach der Aktion soll uns nach Vögeln zumute sein? Conny hat doch total einen an der Waffel. Ich muss das Geschehen erst einmal verarbeiten und so wie es aussieht, geht es Lisa noch sehr viel mehr an die Nieren.
Sie sinkt in sich zusammen. Den Kopf auf den Armen, die auf den Knien liegen, kauert sie vor dem Bett. Es schüttelt sie und leises Schluchzen ist vernehmbar.
Ein bisschen hilflos, weil ich mich schäme, setze ich mich an ihre Seite. Ich fühle mich schuldig, war es doch mit Sicherheit erniedrigend für sie, diese Aktion zu beobachten und dabei mitwirken zu müssen.
Da fällt mir ein, welche Worte sie vor dem Kuss mit ihren Lippen formte.
Zaghaft, weil ich damit rechne, dass sie sich gegen die Berührung wehrt, lege ich ihr meinen Arm auf die Schultern. Das Schütteln ihres Körpers wird schwächer und ein tiefer Atemzug weitet ihren Oberkörper.
„Lisa, hast du das vorhin ernst gemeint?“
Sie dreht den Kopf ein wenig und blinzelt mich mit ihrem tränennassen linken Auge an.
„Was meinst du?“, kommt es gedämpft zwischen ihren Armen hervor.
„Dass du mich liebst?“
Beide Augen und der Mund werden sichtbar.
„Hast du das nicht schon längst erkannt?“
„Gehofft, geahnt, aber nicht mit Sicherheit gewusst“, gestehe ich.
„Vielleicht hast du es nicht so gesehen, weil ich es mir selbst nicht eingestehen wollte. Weil ich es unterdrückt habe, um das, was zwischen uns lief, nicht noch schlimmer zu machen.“ Sie hebt den Kopf ein wenig. „Und bei dir? Irre ich mich, wenn ich vermute, es geht dir ähnlich?“
„Mehr als mein Verstand es zulassen möchte“, erwidere ich und sinke in mich zusammen, weil es den Fick von eben noch verletzender erscheinen lässt.
„Entschuldigung“, würge ich heraus.
„Wofür?“
„Na, wegen dem, was gerade geschehen ist.“
„Manchmal bist du unmöglich und dann verstehe ich Conny.“
„Wie meinst du das?
Sakrileg
Ob das gut geht? – Teil 18
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