Sambastunden

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Peter Hu

27.04....

Aus dem erotischen Tagebuch eines Zugbegleiters -Auszug 3

...Es war die reine Strafarbeit. Wegen einer Grippeepidemie waren bei der Stückgutbeförderung zahlreiche Kollegen ausgefallen. Eigentlich hätte ich ein paar Tage frei gehabt. Denn ich hatte schon wieder reichlich Überstunden angehäuft. Aber so ist das nun einmal bei der Bahn, selbst wenn das Beamtentum ja lange abgeschafft ist: Der Zugbegleiter hat seinen Mann zu stehen, wo immer man ihn hinstellt.
So war ich jetzt also vorübergehend zum „Stückgutauslieferer“ degradiert, und kutschierte zwischen Güterbahnhof und den Außenbezirken. Zuvor hatte ich überhaupt nicht gewußt, wie schwer solch ein Fernseher sein kann; ...was eine Waschmaschine wiegt, ...und wie lang manch ein Treppenhaus ist. Kurzum: Harte Knochenarbeit, die einem den Schweiß in die Achseln treibt. Muskelkater gab es jeden Abend. An Sex war natürlich auch nicht zu denken. Ich konnte gar nicht verstehen, warum die Herrschaften des Bauhandwerks landläufig als wahre Sexprotze galten. Wer so hart schuftet, bekommt ihn doch am Abend nicht mehr hoch. So dachte ich jedenfalls...
Am siebten Tag aber, ging es mir schon deutlich besser. Der Muskelkater ließ nach, und meine Arme wurden irgendwie straffer. Aber nicht nur meine Arme. Ich hatte plötzlich den Eindruck, dass mir auch die Nüsse schwollen. Auch meine Phantasien wurden plötzlich immer wilder. Denn als Auslieferer kommt man in viele Wohnungen. Und vormittags ist die Frau meist allein zuhause. Manch eine wünschte sich da schon mal etwas Abwechslung vom Ehealltag, und brachte es durch zufällig recht knappe Bekleidung zum Ausdruck...
Dennoch kam ich wegen des engen Zeitplans vorerst nicht zum Zuge. Auch wenn ich bereits einen Dachsparren vor mir her trug. Ich mußte dringend was unternehmen.Kurz vor Toresschluß, kam dann auch noch eine dringende Eilauslieferung in den Botanischen Garten. Da lief gerade so eine Kulturveranstaltung. „Brasilianische Wochen“, was immer man sich auch darunter vorstellen mochte...

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