Ich fühlte mich aufgesogen in einem Strudel der Lust, wünschte mir mehr, immer mehr, und streckte sehnsüchtig meine Hand nach ihm aus, spürte die Haut seines Schenkels und schob sie daran empor, bis sie den Saum seiner Hose erreichte. Ich drängte sie darunter, spürte seine Schamhaare und stieß einen Seufzer aus, als ich sein Glied berührte. Es fühlte sich hart an, knochenhart. Der Stoff seiner Hose spannte sich in einer großen Ausbeulung darüber. Ich konnte nicht mehr an mich halten: „Bitte nimm mich!“ So etwas war mir noch nie über meine Lippen gekommen.
Schamlos obszön empfand ich plötzlich mein Verhalten. Meine Hand in seiner Hose begann zu zittern, als wäre sie bei einer verbotenen Tätlichkeit erwischt worden. Die Lust, die meine Hände an Wulffs Schenkel hochgetrieben hatte, wich einem angstvollen Schuldgefühl. Langsam zog ich meine Hand aus seiner Hose, ließ sogar von seinem Schenkel ab und richtete mich auf. „Entschuldigung! Ich habe die Kontrolle über mich verloren.“
Ich suchte nach einer Erklärung für mein Fehlverhalten. „Es ist, als kämpften zwei Seelen in mir. Die eine untersagt mir, was die andere so gerne tun würde.“
Wulff Triebsch nahm mich in seine Arme, strich zärtlich über meine Wange. Wieder spürte ich diese wohltuende Ruhe, die ungetrübte Sicherheit, obwohl ich doch splitternackt in seinen Armen lag. „Was hattest du dir gewünscht?“, hauchte er mir ins Ohr.
Ich schaute ihn verlegen an, rang nach Worten, die ich noch nie ausgesprochen hatte. „Von dir genommen zu werden!“ Ich errötete. ‚Bitte fick mich!‘, hätte ich beinahe gesagt.
Er schüttelte den Kopf. „Ich hätte es auch nicht getan.“
Verwirrt schaute ich ihn an. „Wegen einer anderen Frau?“ Er schmunzelte. „Nein, etwas ganz Anderes“, meinte er und reichte mir ohne weitere Erklärungen einen Bademantel.
„Ich möchte mich lieber gleich richtig anziehen“, erwiderte ich, und gab mir keine Mühe, meine Enttäuschung über den Ausgang unserer Begegnung zu verbergen.
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