Samum - Der heiße Wind der Wüste

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Samum - Der heiße Wind der Wüste

Samum - Der heiße Wind der Wüste

Jürgen Lill

Da Lindsay nun in Aussicht stellte, dass auch Old Shatterhand Gast dieser Hochzeit sein würde, nahm Leo Bender das Angebot, den Lord auf seiner Yacht nach Tunesien zu begleiten, gerne an.
Von der Überfahrt über den Atlantik gibt es nichts zu berichten, außer dass Leo bereits nach wenigen Tagen das Gefühl eines Pferdes unter seinem Hintern zu vermissen begann. Doch Sir David tröstete ihn mit der Aussicht, dass es dort, wohin sie jetzt fuhren, die schnellsten Pferde der Welt gäbe. Und bei dem traditionellen Wettschießen, das bei der Hochzeit stattfinden sollte, hätte er die besten Aussichten, eines dieser edlen Geschöpfe zu gewinnen.
Die Petrel (Sturmschwalbe) des Lords ankerte vor der Küste Tunesiens, nahe der Stadt Gabès. Sie war bereits seit Tagen erwartet worden. Und noch am Abend der Ankunft fand ein großes Fest zu Ehren des Brautpaares an Bord statt. Dazu muss erwähnt werden, dass die Bezeichnung ‚Yacht’ beinahe niedlich anklingen muss, wenn man sich die Größe der Petrel vor Augen hält. Zwölf Mannschaftskajüten, fünf Passagier- beziehungsweise Gästekajüten, Kapitänskajüte, Kombüse, Messe, Frachtraum und natürlich die Gemächer des Lords, mögen einen kleinen Eindruck von den Ausmaßen dieser Yacht vermitteln. Allein die Messe hatte die Größe eines Saales, in dem sich weit über hundert Personen bewegen konnten, ohne sich dabei auf die Füße zu treten.
Außer Tahar ben Bahri, dem jungen Beduinenfürsten, den Lindsay von einer seiner früheren Reisen her kannte und der nun im Begriff stand, eine für ihn arrangierte Ehe mit einer ihm unbekannten Frau einzugehen, waren dessen Familie und Gefolgschaft, sowie einige hochgestellte Persönlichkeiten aus aller Herren Länder zu dem Fest auf Lindsays Yacht geladen; der in Deutschland geborene Krüger-Bei, einige Landsleute Lindsays, Italiener, Portugiesen und sogar ein Mitglied des spanischen Königshauses, das allerdings inkognito und maskiert reiste, obwohl seine Identität niemandem verborgen blieb.

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