Samum - Der heiße Wind der Wüste

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Samum - Der heiße Wind der Wüste

Samum - Der heiße Wind der Wüste

Jürgen Lill

Das war sie wieder, diese Widersprüchlichkeit, die Leo in dem Mädchen fühlte und die ihn nun wieder verwirrte und verunsicherte. Anstatt nun also ihrem stummen Flehen nachzugeben, taumelte er benommen einen Schritt rückwärts und stammelte verlegen: „Es tut mir leid. Ich … ich weiß nicht, was … was …“
Er wollte sagen: …was über mich gekommen ist. Und damit hätte er gemeint, dass er keine Entschuldigung dafür hatte, das Mädchen einfach so entkleidet zu haben. Doch ihr Anblick, ihr nackter, seinen Blicken vollkommen ungeschützt ausgelieferter Körper, ihr glatter, haarloser Schoß mit der winzigen, jungfräulichen Spalte, die kleinen, prallen Brüste mit den vor Erregung zitternden, harten Knospen, die sich ihm fiebernd entgegenstreckten, und vor allem ihr flehender Blick machten ihn sprachlos.
Anmutig wie eine Fee folgte sie ihm den einen Schritt, den er vor ihr zurückgewichen war, nahm seine rechte Hand in ihre kleinen Hände und legte sie sich auf die Brust, in der er deutlich ihr Herz schlagen spürte. Wieder hatte Leo das Gefühl, etwas sagen zu müssen. Doch als er den Mund öffnete, streckte sie sich ihm entgegen und legte ihm, während sie seine Hand mit ihrer Rechten noch auf ihrem Busen hielt, die feingliedrigen Finger ihrer Linken auf die Lippen. Sie wollte nicht sprechen und sie wollte auch nicht, dass er sprach. Sie wollte, dass Leo sie liebte, jetzt und hier, in dieser Tropennacht auf der Petrel vor der Küste Tunesiens.
Leo war sich nicht sicher, ob er dem Mädchen nicht widerstehen konnte oder ob er es nicht wollte. Als sein Widerstand endete, tastete sie unsicher nach den Knöpfen seines aus weichem Rehleder bestehenden Hemdes, während sie ihm mit großen, fragenden Augen in seine Augen blickte. Und da sie in seinem Blick keine Abwehr und kein Missfallen, sondern nur Bewunderung und Erstaunen entdecken konnte, begann sie, die Knöpfe mit zitternden Fingern zu öffnen.

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