Doch ihm war bewusst, dass der auf seiner Haut glänzende Schweiß auffallen musste und er befürchtete, dass der Duft des Mädchens und der Ekstase, der ihn wie eine Wolke umhüllte, den beiden auffallen müsste. Glücklicherweise sprach ihn keiner darauf an. Tahar reichte ihm die Hand und sagte: „Der Samum weht heiß von der Wüste her.“
Leo fragte sich, ob das eine Anspielung auf seinen verschwitzten Körper war und ob der Beduine ahnte, was ihn so erhitzt hatte. Doch ohne eine Erwiderung auf diesen Satz abzuwarten, fuhr Tahar fort: „Ich bedauere, dass Euch das Fest des Lords zu meinen Ehren nicht zugesagt hat, 'asada. Doch ich hoffe, dass Ihr mir die Ehre erweist, morgen mein Gast zu sein und an dem großen Wettschießen teilzunehmen.“
Eigentlich hatte Leo nicht vorgehabt, sich an irgendwelchen Wettkämpfen zu beteiligen. Da er sich jetzt aber auf keine langen Diskussionen einlassen wollte, nickte er und antwortete: „Meinetwegen, Fürst.“
Tahar verneigte sich, wünschte eine gute Nacht und verabschiedete sich mit dem Versprechen, dass Leo der Ehrengast bei seiner Hochzeit sein würde.Als Leo wieder allein war, hob er das Kleid des Mädchens, das er zuvor mit dem Fuß nur noch schnell in den Schatten hatte schieben können, vom Deck auf. Doch als er auf das Dach der Kajüte stieg, stellte er fest, dass das Mädchen bereits verschwunden war. Am nächsten Morgen fragte er Lindsay beim Frühstück nach ihr. Doch der Lord schüttelte verwundert den Kopf und antwortete: „Sorry, my friend. Ein Mädchen, wie Ihr es beschreibt, war gestern nicht unter den Gästen.“
Kurz darauf brachen Leo, Lindsay und die übrigen Europäer zum Lager der Beduinen auf. Diese hatten einige Pferde für die Männer und Sänften für die Damen geschickt. Und so erreichte die kleine Gruppe bereits am frühen Vormittag das Zeltlager der Beduinen. Überall herrschte geschäftiges Treiben.
Samum - Der heiße Wind der Wüste
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