Samum - Der heiße Wind der Wüste

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Samum - Der heiße Wind der Wüste

Samum - Der heiße Wind der Wüste

Jürgen Lill

Sir David Lindsay war eine dieser merkwürdigen Bekanntschaften, die Leo und Fred Bender, im Wilden Westen besser bekannt als Old Surehand und Apanatschka, ihrem Freund Old Shatterhand zu verdanken hatten. Der deutsche Weltenbummler und Reiseschriftsteller hatte die drei während eines gemeinsamen Abenteuers in den Rocky Mountains miteinander bekannt gemacht. Obwohl die Unterschiede zwischen dem spleenigen englischen Lord und den halb indianischen Brüdern, von denen einer als Weißer, der andere als Indianer aufgewachsen war, kaum größer sein konnten, freundeten auch diese drei sich an. Und so kam es, dass Lord Lindsay, der gerne mit seinen Abenteuern und den berühmten Freunden, die er hatte, im Travellers Club in London angab, einmal Old Surehand und Apanatschka einlud, ihn auf einer Reise in den Orient zu begleiten. Dort, wo Old Shatterhand den Namen Kara ben Nemsi, Sohn der Deutschen, trug, war Lindsay dem Deutschen und seinem Diener Hadschi Halef Omar zum ersten Mal begegnet. Und dorthin, wo die Wüste so weit war wie das Meer und einen Zauber versprühte, der mit Worten nicht zu beschreiben ist, zog es auch den Lord immer wieder zurück.
Dieses Mal hatte er eine Einladung zu einer seit vielen Jahren geplanten Hochzeit, ‚wie es sie in dieser Pracht wohl nur im Orient geben würde’, schwärmte er den beiden Brüdern vor.
Apanatschka, der sich voll und ganz als Indianer fühlte, sah keinen Sinn darin, über das große Meer zu fahren, um fremden Menschen dabei zuzusehen, wie sie sich vermählten. Doch Leo, der sich trotz seiner Verbundenheit zu den Indianern als Weißer fühlte, hatte selbst schon einige Reisen unternommen, bevor er überhaupt von der Existenz eines Bruders und seiner eigenen indianischen Wurzeln Kenntnis erlangt hatte. Diese Erkenntnis verdankten er und Apanatschka keinem Geringeren als Old Shatterhand. Da Lindsay nun in Aussicht stellte, dass auch Old Shatterhand Gast dieser Hochzeit sein würde, nahm Leo Bender das Angebot, den Lord auf seiner Yacht nach Tunesien zu begleiten, gerne an.
Von der Überfahrt über den Atlantik gibt es nichts zu berichten, außer dass Leo bereits nach wenigen Tagen das Gefühl eines Pferdes unter seinem Hintern zu vermissen begann. Doch Sir David tröstete ihn mit der Aussicht, dass es dort, wohin sie jetzt fuhren, die schnellsten Pferde der Welt gäbe. Und bei dem traditionellen Wettschießen, das bei der Hochzeit stattfinden sollte, hätte er die besten Aussichten, eines dieser edlen Geschöpfe zu gewinnen.
Die Petrel (Sturmschwalbe) des Lords ankerte vor der Küste Tunesiens, nahe der Stadt Gabès. Sie war bereits seit Tagen erwartet worden. Und noch am Abend der Ankunft fand ein großes Fest zu Ehren des Brautpaares an Bord statt. Dazu muss erwähnt werden, dass die Bezeichnung ‚Yacht’ beinahe niedlich anklingen muss, wenn man sich die Größe der Petrel vor Augen hält. Zwölf Mannschaftskajüten, fünf Passagier- beziehungsweise Gästekajüten, Kapitänskajüte, Kombüse, Messe, Frachtraum und natürlich die Gemächer des Lords, mögen einen kleinen Eindruck von den Ausmaßen dieser Yacht vermitteln. Allein die Messe hatte die Größe eines Saales, in dem sich weit über hundert Personen bewegen konnten, ohne sich dabei auf die Füße zu treten.
Außer Tahar ben Bahri, dem jungen Beduinenfürsten, den Lindsay von einer seiner früheren Reisen her kannte und der nun im Begriff stand, eine für ihn arrangierte Ehe mit einer ihm unbekannten Frau einzugehen, waren dessen Familie und Gefolgschaft, sowie einige hochgestellte Persönlichkeiten aus aller Herren Länder zu dem Fest auf Lindsays Yacht geladen; der in Deutschland geborene Krüger-Bei, einige Landsleute Lindsays, Italiener, Portugiesen und sogar ein Mitglied des spanischen Königshauses, das allerdings inkognito und maskiert reiste, obwohl seine Identität niemandem verborgen blieb. Nach Kara ben Nemsi hielt Leo jedoch vergebens Ausschau. Und da Lindsay voll und ganz in seinen Pflichten als Gastgeber aufging, fühlte Leo sich bald sehr unwohl unter all den ihm fremden Personen. Er verließ die Messe und ging an Deck, um die laue Abendluft unter dem funkelnden Sternenzelt zu genießen. Doch er blieb nicht lange allein. Nach wenigen Minuten trat Tahar ben Bahri zu ihm an die Reling.
„Der Wind weht heiß vom Land der Wüste“, sprach der Beduine ihn mit melodischer Stimme und in einem erstaunlich guten Englisch an. „Heißer jedoch sind die hitzigen Gespräche unter Deck. Zuviel Alkohol und zu viele Debatten über Politik, wo sich doch alle nur über meine bevorstehende Vermählung freuen sollten.“
Leo wandte den Kopf und sah den jungen Fürsten an, dem als Moslem die Freuden und Leiden des Alkoholgenusses verwehrt blieben.
„Freut Ihr Euch darauf?“
„Natürlich! Was Allah füreinander bestimmt hat, kann es nicht erwarten, zueinander zu finden.“
„Sieht Eure Braut das auch so, Hoheit?“
Tahar öffnete den Mund, schloss ihn jedoch wieder und dachte einen Moment über die Frage nach, während er an Leos Seite über das Meer blickte. Erst nach einigen Sekunden sagte er: „Fast hätte ich geantwortet: Ja! Aber ich darf nicht für meine Braut sprechen, solange wir noch nicht vermählt sind. Ihr werdet sie am Tage unserer Vermählung sehen und könnt sie dann selbst fragen … Und nennt mich nicht Hoheit.“
Eine Weile herrschte Schweigen. Und da Leo keine Anstalten machte, dieses zu brechen, ergriff Tahar nach einer Weile wieder das Wort, indem er in fragendem Ton sagte: „Euer Name ist Old Surehand, weil Ihr ein unübertrefflicher Schütze seid?“
„Wer sagt das?“
„Sir David Lindsay!“
„Lord Lindsay übertreibt gerne.“
„Würdet Ihr mir trotzdem die Ehre erweisen, morgen am großen Wettschießen teilzunehmen?“
„Sir David hat mir davon erzählt. Aber ich schieße nicht gerne, und schon gar nicht aus Eitelkeit. Jeder Mensch mit einer Waffe in der Hand kann schießen. Daran ist nichts Besonderes.“
„Aber manche Männer schießen besser als andere.“
„Genau das meine ich: Es ist egal, wie gut jemand schießen kann. Irgendwann wird es jemanden geben, der es besser kann. Wozu also sollte man sich mit einem so vergänglichen Ruhm schmücken?“
„Um das wertvollste und schnellste Pferd zu gewinnen, das die Welt bisher gesehen hat! Lord Lindsay sagt, Ihr versteht etwas von Pferden.“
„Nun, ich weiß, wo bei einem Pferd vorne und hinten ist und wie ich in den Sattel komme. Aber verstehen …?“
„Ihr könnt also weder reiten noch schießen?“ fragte Tahar mit verächtlichem Unterton. Doch Leo antwortete, als hätte er die Verachtung in der Stimme des anderen nicht bemerkt: „Ich sagte nicht, dass ich nicht reiten kann, sondern wollte zum Ausdruck bringen, dass jedes Pferd einen eigenen Charakter, ein eigenes Wesen besitzt. Da wäre es vermessen, zu behaupten, alle Pferde zu verstehen.“
„Bescheidenheit ist eine Tugend, Old Surehand, die …“
„Brecht Euch nicht die Zunge an diesem Namen, Fürst. Nennt mich einfach Leo.“
„Leo? Ihr seid ein Löwe?”
Leo seufzte. “Nein, das ist mein Name: Leo Bender! Den Namen Old Surehand hat mir ein Freund gegeben. Er bedeutet nichts.”
„Ich glaube eher, dieser Freund hat Euch den Namen gegeben, weil er etwas bedeutet, denn er kennt Euch! Aber vielleicht bedeutet ja auch der Name etwas, den Euch Eure Eltern gegeben haben. Vielleicht seid Ihr nicht nur Old Surehand, sondern auch 'asada, der Löwe; al'asadu al'abyad, der weiße Löwe!”
Leo zog seine Stirn in Falten. Er empfand das ewige Gerede über seinen Namen als ziemlich lästig. Und darum erwiderte er jetzt auch leicht entnervt: „Ich bin nur ein Gast seiner Lordschaft, Hoheit, und völlig unbedeutend. Es gibt da drin sicher wichtigere Personen, denen Ihr Eure Aufwartung machen müsst.“
„Ich bin der Prinz. Und ich kann sprechen mit wem ich will! Das ist das Gute an meiner Stellung. Aber ich entschuldige mich bei Euch, da Euch mein aufrichtiges Interesse an Eurer Person ganz offensichtlich missfällt.“
Tahar ben Bahri verneigte sich und begab sich zurück unter Deck, wo das Fest des Lords zu seinen Ehren stattfand. Leo blieb allein an Deck zurück und grübelte noch über den Prinzen und dessen bevorstehende Vermählung nach, bis er plötzlich spürte, dass sich außer ihm noch jemand an Deck befand. Als er sich umblickte, sah er eine Gestalt, die sich, sobald sie sich entdeckt wusste, aus dem Schatten der Schiffsaufbauten löste, und mit faszinierender Anmut, fast so, als würde sie schweben, in einiger Entfernung von Leo ebenfalls an die Reling trat, um über das nächtliche Meer zu blicken, dessen Wellen leise gegen die Bordwand schwappten.
Leo sah auf den ersten Blick, dass es sich bei der Gestalt um eine junge Frau oder eher noch ein Mädchen handelte. Sie war gekleidet wie eine der Europäerinnen auf dem Fest des Lords, mit einem aufreizenden Kleid, das die weiblichen Formen eher betonen, als nach islamischer Sitte verhüllen sollte. Doch so pralle Kurven hatte das junge Geschöpf gar nicht zu bieten, um einem solchen Kleid die gebührende Geltung zu verschaffen. Sie hatte eine schmale Taille. Aber fast ebenso schmale Hüften und kleine Brüste, die ziemlich verloren in dem üppigen Dekolleté wirkten, ließen das ganze, zarte Geschöpf ziemlich verloren in dem Kleid wirken. Das Auffälligste an ihr war jedoch, dass sie gar keine Europäerin, sondern ein orientalisches Mädchen war, das so tat, als wenn es Leos Anwesenheit gar nicht bemerken würde.
Langsam schlenderte der Amerikaner näher. Das Mädchen war ihm auf dem Fest nicht aufgefallen, was ihn wunderte, da sie eine wahre Schönheit war, die er sich nicht vorstellen konnte, übersehen zu haben. Dennoch machte sie jetzt den Eindruck auf ihn, als wenn sie sich dort genauso unwohl und Fehl am Platz gefühlt haben musste wie er es getan hatte.
Als Leo sich ihr näherte, wendete sie ihm ihr Gesicht zu und blickte ihn ebenso scheu wie aufreizend an, aber mit einem Ausdruck in den Augen, der Leo erkennen ließ, dass sie erwartet hatte, ihn hier vorzufinden.
Sie war eine faszinierende Schönheit, die trotz ihrer braunen Haut nicht die negroiden Züge der Schwarzafrikaner hatte, die Leo als Sklaven in der neuen Welt kennengelernt hatte. Alles an ihr schien in einem eigenartigen Kontrast zu stehen. Ihre Gestalt wirkte zart und zerbrechlich. Und dennoch strahlte sie eine ungebändigte Kraft und Willensstärke aus. Ihr Gesicht war noch mädchenhaft weich, die Stirn hoch und edel, die Nase klein und schmal und die vollen Lippen fein geschwungen und sinnlich. Doch am faszinierendsten waren ihre Augen; schwarz und geheimnisvoll, zugleich ängstlich und herausfordernd, und dabei so tief wie die Nacht, die sie umgab.Als Leo sie erreichte und gerade den Mund öffnete, um höflich zu grüßen, nickte sie ihm mit einem verführerischen Augenaufschlag zu, der ihn weiche Knie bekommen ließ, und flüsterte mit sanfter, weicher Stimme: „'asadun 'abyad!”
Sie wusste also, wer er war und hatte ganz offensichtlich das Gespräch zwischen Tahar ben Bahri und ihm mit angehört. Damit war sie Leo eindeutig im Vorteil, denn er hatte keine Ahnung, wer sie war. Doch bevor er fragen konnte, mit wem er das Vergnügen hätte, wandte sie sich ab und blickte wieder über die Reling auf das Meer hinaus, das so dunkel und geheimnisvoll war wie ihre Augen. Leo stand hinter ihr. Da ihre Haare unter einer Art Turban verborgen waren, konnte er ihren schlanken Hals sehen. Der rüschenbesetzte Ausschnitt ihres Kleides war über ihre Schultern gerutscht, so dass ihr entblößter Nacken einen verführerischen Anblick bot. Sie wirkte wie ein Reh, das sich der Bestie, dem Löwen, als Beute anbot.
Leo hatte schon viele Frauen gekannt. Einige hatten ihn geliebt und einige hatte er geliebt. Doch nie war er bereit gewesen, sich zu binden. Und da er immer versucht hatte, ehrenhaft zu handeln, war niemals etwas daraus entstanden. Das hier war eine vollkommen neue Situation für ihn. Ein ihm vollkommen unbekanntes Mädchen stand voller Erwartung vor ihm; schön wie ein Engel, verführerisch wie die Hölle und so unbeschreiblich gut riechend, dass Leo sich ihrer Magie nicht entziehen konnte. Bisher war er Frauen gegenüber immer zurückhaltend, ja sogar schüchtern gewesen. Doch von diesem Mädchen fühlte er sich in einer Weise angezogen, dass er es wagte, sie sanft an den Schultern zu berühren. Ein wohliger Schauer durchzuckte das Mädchen und ein leises, sehnsüchtiges Stöhnen entrang sich ihrer sich heftig hebenden Brust. Doch sie drehte sich nicht um und ließ 'asadun 'abyad gewähren. Alles an ihr schien um eine Erlösung zu flehen, die nur er ihr geben konnte. Und als sie ihren Kopf leicht neigte, um ihm ihren entblößten Hals darzubieten, legte er seine Lippen so sanft wie die Flügel eines Schmetterlings auf die zarte Haut, unter der das heftig pochende Blut die innige Leidenschaft verriet, mit der sie seine Zärtlichkeit herbeisehnte.
Keiner von ihnen sprach ein Wort. Und obwohl Leo sich niemals als Verführer gesehen oder gefühlt hatte, streifte er das Kleid des Mädchens weiter über ihre Schultern, so dass es wie ein seidener Schleier über die zarten Konturen ihres Körpers zu Boden glitt. Im selben Moment rissen die auf dem Meer liegenden Wolken auf und entblößten den wie ein großer, blasser Ball auf dem Horizont treibenden Mond, der die sanften Wogen, die Petrel und die beiden Gestalten an Deck in ein zartes, silberbläuliches Licht tauchte. Es lag eine ganz eigenartige Magie in der Luft, die wie vor einem Gewitter elektrisch aufgeladen zu sein schien. Das Mädchen wandte sich, nackt wie sie jetzt war, Leo zu und blickte ihm ängstlich und unsicher und dabei doch voller Zärtlichkeit und erwartungsvoller Sehnsucht in die Augen. Das war sie wieder, diese Widersprüchlichkeit, die Leo in dem Mädchen fühlte und die ihn nun wieder verwirrte und verunsicherte. Anstatt nun also ihrem stummen Flehen nachzugeben, taumelte er benommen einen Schritt rückwärts und stammelte verlegen: „Es tut mir leid. Ich … ich weiß nicht, was … was …“
Er wollte sagen: …was über mich gekommen ist. Und damit hätte er gemeint, dass er keine Entschuldigung dafür hatte, das Mädchen einfach so entkleidet zu haben. Doch ihr Anblick, ihr nackter, seinen Blicken vollkommen ungeschützt ausgelieferter Körper, ihr glatter, haarloser Schoß mit der winzigen, jungfräulichen Spalte, die kleinen, prallen Brüste mit den vor Erregung zitternden, harten Knospen, die sich ihm fiebernd entgegenstreckten, und vor allem ihr flehender Blick machten ihn sprachlos.
Anmutig wie eine Fee folgte sie ihm den einen Schritt, den er vor ihr zurückgewichen war, nahm seine rechte Hand in ihre kleinen Hände und legte sie sich auf die Brust, in der er deutlich ihr Herz schlagen spürte. Wieder hatte Leo das Gefühl, etwas sagen zu müssen. Doch als er den Mund öffnete, streckte sie sich ihm entgegen und legte ihm, während sie seine Hand mit ihrer Rechten noch auf ihrem Busen hielt, die feingliedrigen Finger ihrer Linken auf die Lippen. Sie wollte nicht sprechen und sie wollte auch nicht, dass er sprach. Sie wollte, dass Leo sie liebte, jetzt und hier, in dieser Tropennacht auf der Petrel vor der Küste Tunesiens.
Leo war sich nicht sicher, ob er dem Mädchen nicht widerstehen konnte oder ob er es nicht wollte. Als sein Widerstand endete, tastete sie unsicher nach den Knöpfen seines aus weichem Rehleder bestehenden Hemdes, während sie ihm mit großen, fragenden Augen in seine Augen blickte. Und da sie in seinem Blick keine Abwehr und kein Missfallen, sondern nur Bewunderung und Erstaunen entdecken konnte, begann sie, die Knöpfe mit zitternden Fingern zu öffnen. Dann streifte sie ihm das Hemd über die Schultern, ließ es zu Boden gleiten und machte sich sichtlich nervös daran, den Gürtel seiner Hose zu öffnen. Obwohl sie vor Ungeduld brannte, ließ sie sich sehr viel Zeit. Doch das tat sie nur deshalb, um sich ihre eigene Nervosität nicht anmerken zu lassen und um das daraus resultierende Zittern besser unterdrücken zu können, was ihr wohl nicht möglich gewesen wäre, wenn sie sich von ihrer verzehrenden Leidenschaft zu fieberhafter Hast hätte verleiten lassen. Das Fieber und die Erregung des Mädchens blieben nicht ohne Auswirkung auf Leo. Allein ihr Anblick genügte, um seine Leidenschaft zu wecken, doch ihre Erregung sprang wie ein Funke auf ihn über und entflammte sein Herz und seinen Körper. Als seine Hose fiel, schnellte sein Glied vor den staunenden Augen des Mädchens nach oben und stand im Zwielicht des Mondes und der flackernden Schiffslaterne mit praller, glänzender Eichel hart und pulsierend in der lauen Tropennacht. Das Mädchen schluckte nervös. Sie kniete vor Leo, suchte für einen winzigen Moment den Blickkontakt zu ihm und richtete ihre Augen sofort wieder auf seine Erektion, um seinem Blick auszuweichen. Halb schüchtern und halb mit der ungeduldigen und ehrfürchtigen Neugier eines Forschers, der ein unbekanntes Land betritt, tasteten ihre zartgliedrigen Finger nach Leos Penis, der bei der ersten, zarten Berührung blitzartig weiter anschwoll und zu zucken begann, so als würde er allein davon in die höchsten Höhen der Ekstase davongetragen. Und tatsächlich wurden Leos Knie weich und sein Atem ging unkontrolliert und stoßartig, während das Gefühl dieser zärtlichen Berührung seines empfindsamsten Körperteiles eine Erregung entfachte, die seine ganze Wahrnehmung und all sein Denken und Fühlen allein für sich beanspruchte. Alles andere endete in diesem Moment. Es gab nur noch Leo und das Mädchen und den gemeinsam erlebten Rausch der Lust und der Ekstase. Ganz behutsam, so als könnte sie das harte, pochende und pulsierende Stück Männlichkeit zerbrechen, nahm sie es in ihre Hände, schmiegte ihre Wange daran und nahm es mit allen ihren Sinnen wahr. Unbewusst schlossen sich ihre kleinen Hände fester um die Wurzel und die Hoden. Das Blut staute sich in Leos ohnehin schon harter Erektion und blähte sie noch weiter auf. Seine Eichel wurde so prall, als wenn sie jeden Moment platzen würde. Doch das Gefühl dieser Erregung war unbeschreiblich schön und intensiv für Leo. Als Mann, der sich zwar als unüberwindlicher Held des Westens einen Namen gemacht, der bisher aber noch kaum Erfahrungen auf dem Schlachtfeld der Liebe gesammelt hatte, empfand er diese Erfahrung beinahe wie einen Traum oder wie ein lebendig gewordenes Märchen aus tausend und einer Nacht; nur dass kein Traum und kein Märchen jemals so schön und so intensiv sein und erlebt werden könnten, wie das, was er gerade erlebte. Das Mädchen schloss ihre Augen und legte ihre leicht geöffneten Lippen auf die glatte Haut von Leos Eichel. Er spürte die Sanftheit dieser Berührung und den warmen Atem, der sein Glied dabei umschmeichelte und suchte mit seinen Händen rudernd nach einem Halt, den er an der Reling der Yacht fand. Doch es war ihm nicht bewusst, woran er sich festhielt, denn die Petrel existierte in diesem Moment nicht mehr für ihn und das Mädchen. Ganz zärtlich und voller Sinnlichkeit schmiegten sich die Lippen des Mädchens in einem endlosen Kuss an Leos Eichel. Es war keine wilde, ungebändigte Leidenschaft, sondern ein inniges und unbeschreiblich sanftes Erfühlen und Wahrnehmen von Leos Körper, seiner Erregung und dem Geruch seiner Lust, in dem sich das Mädchen treiben ließ und in dem es sich verlor. Erst nach langer Zeit öffnete sie ihre Lippen etwas weiter, und ihre warme, feuchte Zunge schmiegte sich an Leos Eichel. Leo war gepflegt und sauber. Er hatte noch kurz vor Beginn des Festes im Meer gebadet. Und so schmeckte das Mädchen jetzt das Salz des Meeres, der Luft und seines eigenen Körpers auf seiner Haut, was sie als sehr angenehm und erregend empfand. Sie sog die ganze, pralle Eichel in ihren Mund und ließ ihre Zunge in sich langsam steigernder Ekstase darüber gleiten, während sie dabei den Sog verstärkte. Unbewusst biss sie dabei auch zu, zuerst ganz behutsam, aber mit zunehmender Leidenschaft immer stärker. Sie fühlte, wie die harte, pralle Eichel unter ihren Zähnen nachgab. Und die Ekstase, in die sie Leo damit schleuderte, riss sie selbst mit und katapultierte sie gemeinsam in Sphären der Lust, von denen sie beide zuvor nichts geahnt hatten. Das Holz der Reling knirschte unter Leos Händen, so fest klammerte er sich daran fest. Doch ganz plötzlich beendete das Mädchen dieses wilde, ekstatische Spiel der Lust. Sie riss sich von Leo los und blickte erschrocken und furchtsam zu ihm auf.
So aus der Ekstase gerissen, brauchte Leo einen Augenblick, um sich in der Realität wieder zurechtzufinden. Doch als sein Blick dann den des Mädchens traf, deutete er ihren ängstlichen Ausdruck sofort richtig. Sie hatte sich selbst vollkommen in ihrer Leidenschaft verloren gehabt. Und da sie sich plötzlich ihrer ungezügelten Wildheit bewusst geworden war, befürchtete sie nun, dass sie zu hemmungslos mit seinem Phallus beschäftigt hatte.
Leo blickte milde und beruhigend auf sie hinab. Ihre Wildheit war nicht zu viel für ihn gewesen; ganz im Gegenteil: Er hätte dieses prickelnde und leidenschaftliche Spiel gerne länger ausgekostet. Doch nun war es vorbei. Darum kniete er sich dem Mädchen gegenüber, nahm sie sanft bei den Schultern und legte sie behutsam auf die Planken des Decks. Er sprach dabei kein Wort. Und das Mädchen, das ihn genauso wortlos gewähren ließ, beobachtete ihn dabei mit ihren großen, dunklen Augen, in denen das Licht der Schiffslaterne wie ein Irrwisch tanzte. Leos Augen ruhten voller Bewunderung auf dem jungen, nackten Mädchen, dem es durch ihre Schönheit und Anmut und durch ihren flehenden Blick, der ihn bis tief in seiner Seele berührte, so leicht gewesen war, ihn zu verführen. Und das Mädchen blickte mit der selben Bewunderung zu ihm auf. Wie eine Ertrinkende, die an die Wasseroberfläche zurückkehrt, und deren Lungen sich gierig wieder mit Luft füllen, sog sie den Anblick von Leos männlich ernstem Gesicht ein, das von langen, dunklen Haaren umrahmt wurde, die ihm bis weit auf den Rücken fielen. Doch ihr Blick wanderte auch tiefer und verschlang voller Bewunderung das Spiel seiner ebenso zweckmäßigen wie harmonischen Muskeln.

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