Schäferstündchen

Ob das gut geht? – Teil 10

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Schäferstündchen

Schäferstündchen

Jo Diarist

Erst als es auch für sie gar so unbequem wird in dieser Haltung und wir auf die Couch sinken, kann ich ihr in die Augen sehen. Nichts deutet mehr auf die Tränen hin und ich bin versucht ihre Erklärung hinzunehmen.
Wir liegen nebeneinander und streicheln uns gegenseitig. Unser beider Schoß kühlt empfindlich ab durch die Feuchtigkeit unseres Liebesspiels. Lisa zieht das Abdecklaken heran und bedeckt unsere Unterkörper. Dabei sehe ich, dass die Wange die vorher auf der Couch lag, immer noch tränennass ist. Auch einen feuchten Fleck auf der Couch kann ich im schwachen Licht ausmachen.
„Lisa, lüg nicht! Was ist? Hab ich etwas falsch gemacht?“
Ein leises Schniefen und ein langer Blick in meine Augen lassen mich Schlimmes ahnen. Ungeduldig harre ich ihrer Antwort, wage es aber nicht sie zu drängen.
„Es war wirklich unglaublich schön, was wir gerade erlebt habe“, beginnt sie mit schleppender Stimme. „Traumhaft schön! Und doch war es ein Fehler! Einer der größten Fehler die ich jemals gemacht habe.“
Mir wird klamm ums Herz! Ein Fehler? Aber ich habe doch nichts erzwungen. Im Gegenteil, ich hatte immer den Eindruck, sie will es noch mehr als ich.
Fieberhaft sinne ich darüber nach, wo das Problem liegt. Ob ich nicht doch etwas falsch gemacht habe.
Zaghaft streichle ich ihr die Tränen von den Wangen und möchte ebenfalls welche vergießen.
Lisas Züge überzieht ein erstes, zaghaftes Lächeln.
„Du denkst wie immer erst einmal in die falsche Richtung und sucht das Problem bei dir. Doch du hast nichts falsch gemacht. Du hast nur auf das reagiert, was ich getan habe und das hast du sehr gut hinbekommen.“ Ein tiefer Atemzug entringt sich ihrer Brust. „So gut, dass ich jetzt nicht mehr von dir lassen kann. So gut, dass ich nicht will, dass es bei diesem einen Mal bleibt. Ich will noch viele Male solch schöne Stunden mit dir erleben.
Und doch kann ich nicht ganz dein werden! Um unserer Kinder willen geht das nicht! Ich stamme aus einem zerrütteten Elternhaus und weiß, wie die Kinder darunter leiden würden. Das darf niemals geschehen!“
Lisa richtet sich ein bisschen auf und blickt mir fest in die Augen.
„Mein Mann und deine Frau dürfen es nie erfahren, versprich mir, alles dafür zu tun!“

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