Ich liebe es, dir beim Rasieren zuzuschauen. Wenn du mit freiem Oberkörper am Waschbecken stehst, die Haare noch strubblig von der Nacht, im Gesicht ein Schatten dunkler Stoppeln, Zahnpasta im Mundwinkel. Das Licht des Spiegelschranks fällt auf deine Muskeln, setzt deinen athletischen Körper geschickt in Szene.
Ich liebe es, wie du dein markantes Kinn mit dem Rasierpinsel aus Dachshaar einschäumst. Und wie du danach mit diesem altmodischen Rasiermesser den weißen Schaum wieder wegschabst, Bahn für Bahn.
Ich liebe diese Bewegung, die du in Perfektion beherrschst, der souveräne Umgang mit dem furchteinflößend scharfen Messer, tausendfach geübt. Die eine Hand strafft die Haut, die andere führt die aufgeklappte Klinge gekonnt im idealen Winkel über die Stoppeln, um anschließend den fluffigen, mit schwarzen Pünktchen durchzogenen Schaum unter fließendem Wasser vom glänzenden Metall zu spülen.
Und ich liebe es, wie du dich dabei im Spiegel anschaust, dieser Blick, so männlich, so verführerisch.
Aber noch viel mehr liebe dieses Spiel, das wir manchmal spielen, wenn ich dich verwöhne, mit der Hand, oder dem Mund, bei einer Tätigkeit, die eigentlich keine Ablenkung duldet, so wie eben die morgendliche Rasur mit dem gefährlich scharfen Messer.
Die Spielregeln sind einfach: ich versuche, dich um den Verstand zu bringen. Und du versuchst, dir so lange wie möglich nichts anmerken zu lassen und so zu tun, als wäre nichts.
Wie oft haben wir dieses Spiel schon gespielt? Zehn Mal, hundert Mal, ich weiß es nicht. Am Ende habe immer ich gewonnen.
Und heute bist du wieder fällig. Du putzt dir gerade die Zähne, als ich mich zu dir ins Bad schleiche, hinter dich, dann sanft deinen Nacken berühre, mit meinen Fingernägeln deine Wirbelsäule hinunterfahre, und dich dabei die ganze Zeit im Spiegel anschaue. Mit diesem „ich will spielen“-Blick, den du nur zu gut kennst. Du weißt, dass du dann den passiven Part hast, dass deine Hände nichts bei mir zu suchen haben, dass du so tun wirst, als könntest du meiner Verführungskunst widerstehen. Aber das wirst du nicht. Und das weißt du auch. Denn es ist Teil unseres Spiels.
Scharfe Rasur
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Scharfe Rasur
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erotische Rasur
schreibt Morbus