Das Schimmelpilz-Sex-Genie

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Das Schimmelpilz-Sex-Genie

Das Schimmelpilz-Sex-Genie

Charles Haiku

sch dem Pol der relativen Unzugänglichkeit entgegen. Mit Mühe unterdrückte Leonardo bei sich selbigen Reflex und verfolgte nur aus den Augenwinkeln das rückwärtige Treiben im Spiegel. Zwölf hechelnde Blicke sprangen an Marias Kleid empor und rutschten wie an einer vereisten Granitwand wieder ab. Zwölf schwanzwedelnde Gedanken liebkosten Marias Locken und verbrannten jämmerlich in einem Flammenwald. Zwölf Seelen, die den grünen Engel auf Knien als ihre Göttin priesen, küßten unterwürfig Marias Schuhe. Zwölfmal verlosch ein Selbstbe
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wie die fallengelassene Zigarette, die sie mit ihrem spitzen Absatz achtlos zerdrückte. Der grüne Engel ging zum Tresen, stellte sich neben Leonardo, wahrte einen angemessenen Abstand von einem Meter siebenundachtzig und bestellte einen Drink. Eisgekühlt und mit einer breiten Zitronenschulter baute sich der Tequila vor Maria auf.
Der Kellner wartete ab, bis Maria ihn ausgetrunken hatte, goß nach und räumte das Feld. Nicht ohne Leonardo verstohlen zuzuzwinkern, was soviel bedeutete wie: "Ich laß euch jetzt allein, dreh eine Runde, kümmere mich um die anderen Gäste, säubere die Aschenbecher und stech ein neues Faß an. Deine Chance!" Wortlos standen Leonardo und Maria nebeneinander, und die Drei-Wege-Box wartete verstummt auf den nächsten Titel, der von einem Wackelkontakt aufgehalten wurde. Die Stille blähte sich auf wie ein Luftballon. Doch Leonardo schwieg. Ein verdammt schwieriger Moment. Einen Meter siebenundachtzig entfernt forderten zwei ausgewachsene sündige Momente unter Marias Kleid dazu auf, angesprochen zu werden, und Leonardo mußte sie ignorieren. Ein Wort nur, ein Blick oder eine unruhige Geste reichten einer Frau wie Maria zum Triumph aus. Sie war den Kniefall gewohnt, sie forderte ihn und wurde nie enttäuscht. Bis jetzt.
Der Luftballon erreichte Deckenhöhe und Leonardo riß sich zusammen. Langsam, ganz langsam wechselte die Nervosität die Fronten.

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