Ein Blick auf die Uhr verriet mir, dass es erst 21.00 Uhr war. Ich wusste zwar nicht genau, was ich tun sollte, aber eins war mir klar: Ich musste jetzt unbedingt zu ihr. Schnell zog ich mir vernünftige Klamotten an, warf noch einen prüfenden Blick in den Spiegel und ging dann mit einer Flasche Rotwein bewaffnet zu ihr herüber.
Ich hatte Glück und die Haustür war noch offen. In Sekundenschnelle rannte ich die Stufen bis zum 2. Stock hinauf und stand vor ihrer Wohnungstür. Schnell drückte ich den Klingelknopf, bevor mich mein Mut verlassen konnte. Ich hörte Schritte hinter der Tür, dann ein kleines Knacken, das das Einrasten der Sicherheitskette verriet und schon öffnete sich die Tür einen kleinen Spalt. Aus der Nähe sah sie noch umwerfender aus und für einen Moment verschlug es mir die Sprache. Dann aber sammelte ich mich und stotterte verlegen: „Entschuldige, wenn ich dich hier einfach so überfalle, aber ich hab dich vorhin am Fenster gesehen und musste seitdem ständig an dich denken. Ich weiß, dass sich das jetzt äußerst blöd anhört, aber es ist einfach so. Naja, und jetzt frage ich mich, ob du nicht Lust hättest, ein Glas Wein mit mir zu trinken.“ Puh, nun war es raus. Ich rechnete schon damit, dass sie mir jetzt die Tür vor der Nase zuknallte, stattdessen lächelte sie mich aber an, löste die Türkette und öffnete die Tür ganz. „Klar, warum nicht, komm doch herein!“, vernahm ich ihre Stimme.
Es wurde ein wunderschöner Abend, wir unterhielten uns und lachten viel. Sie trug immer noch dieses Hemd und es schien sie auch nicht zu stören, dass ich sie so leicht bekleidet sah. Nachdem wir den Wein geleert hatten, setzte sie sich zu mir. Ihr Duft brachte mich fast um den Verstand, als sie noch näher rückte. Unsere Lippen suchten und fanden sich. Dieser Kuss war das süßeste, was ich jemals geschmeckt hatte. Die folgenden Stunden brachten mir dann die Gewissheit, dass mein Traum wirklich nur ein Traum war. Die Realität war um ein vielfaches schöner!!
Und wie und ob sich …
schreibt michl57