Schöne Nachbarin

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Schöne Nachbarin

Schöne Nachbarin

Jerome Udamo

Als ich sie das erste Mal sah, waren die Umstände mehr als schlecht. Es war mitten in der Nacht, ich hatte den letzten Bus verpasst, es regnete in Strömen, mir war eisig kalt und wie immer in einer solchen Situation, war weit und breit kein Taxi zu sehen. Ich musste mich also zu Fuß auf den Weg zu meiner Wohnung machen. Zum Glück waren es nur gute 2,5 km. Ich schlug den Kragen meiner Jacke hoch, zog meinen Kopf soweit zwischen die Schultern, wie es nur ging und stapfte los. Der Abend war eigentlich recht schön gewesen. Heiko, mein Arbeitskollege, hat eine Geburtstagsparty gegeben und ich hatte viel Spaß gehabt und eine Menge nette Leute kennen gelernt. Aber leider war auch diesmal keine Frau dabei, die mir gefallen hat. Es ist eigentlich eine Schande. Mit meinen 31 Jahren stehe ich in der Blüte meines Lebens, bin nicht unbedingt hässlich, habe einen guten Job, viele Freunde, aber es lässt sich absolut keine Frau finden, die mir gefällt, oder der ich gefalle.

Endlich war das Haus, in dem ich wohnte, in Sichtweite. Ich lebte in einer dieser modernen Siedlungen mit großen, weißen Mehrfamilienhäusern. Zwischen den 6 Häusern in diesem Block waren jeweils ca. 100 m freier Raum der durch gut gepflegte Grünanlagen verschönert war. Größtenteils lebten jüngere Leute hier, entweder Singles oder Paare ohne Kinder. Also kurz gesagt, hier ließ es sich gut Leben. Ich beschleunigte meinen Gang, da ich inzwischen doch schon nass bis auf die Haut war und ziemlich fror. Die Fenster in den Häusern waren schon alle dunkel, bis auf ein einziges. Etwas neugierig schaute ich in das Fenster des Nachbarhauses. Durch eine dünne, orangefarbene Gardine fiel das Licht heraus. Mehr war aber nicht zu erkennen. Im Hauseingang kramte ich nach meinem Schlüssel und sah im Augenwinkel, dass sich nun hinter dem Vorhang etwas bewegte. Meine Neugier war schon immer etwas, das ich schlecht kontrollieren konnte und so drehte ich mich wieder um und sah zu dem Fenster im 2. Stock hinauf.

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Und wie und ob sich …

schreibt michl57

… aus diesem einen Abend mehr entwickelt, das bleibt unserem Kopfkino überlassen 😀

Gedichte auf den Leib geschrieben