Wie gewandte Frauen das halt so machen. Eine Geste da, ein Zucken mit dem Mund dort, dazu so manch zweideutige Anspielung. Roland kam ihr mit einem eindeutigen Angebot zuvor. Denn als er sich gleich nach dem Essen, da saßen sie noch zu viert am Tisch, kurz zur Toilette entschuldigte, führte sein Weg direkt an Olivia vorbei. Dabei beugte Roland sich zu ihrem Ohr hinunter und flüsterte ganz kurz: „Ich will Dich!“
„Was hätte ich machen sollen?“, stellte Liv nach Rolands Zuflüstern mit einem sibyllinischen Lächeln fest, „Wir mussten landen!“
Nachdem die anderen beiden Herren sich zehn, fünfzehn Minuten später verabschiedet hatten, ging Olivia nicht sofort auf Rolands Äußerung ein. Stattdessen zog sie ihr Mobiltelefon aus ihrem Handtäschchen, stellte den Kameramodus ein und schoss ein Foto ihres Gegenüber.
„Du bist verheiratet?“ Roland griff nach Olivias Hand und besah sich den Ring genauer.
„Ja, seit drei Wochen und zwei Tagen;“ entgegnete Liv stolz.
„Ah, deswegen…!“ Roland tat, als würde er verstehen., dass Olivia so gar nicht auf seine Worte reagiert hatte. Weder entrüstete Ablehnung noch die Andeutung einer Zusage.
„Turnt Dich mein Ring eher ab oder an?“, fragte Olivia beiläufig, während sie einen kurzen Text in ihr Telefon eintippte.
Roland wollte keinesfalls Ärger mit der Pilotin ihres Kunden. Nachdem Olivia ihn mit fragendem Blick ansah, antwortete er doch. „Mit der Frau eines anderen…das hat schon was!“
So langsam kam bei dem Franzosen die Selbstsicherheit zurück. „Du bist nicht…“, Roland suchte nach dem passenden Ausdruck; „…sauer?“
„Nö, ist doch ein Kompliment, wenn Du sagst, dass Du mich willst!“ Olivia biss sich auf die Unterlippe in der Hoffnung, Martin würde ihre Nachricht gleich öffnen. „Wie stellst Du dir das denn vor?“
Roland nippte an seinem Weinglas. „Morgen ist kein Flug und ich bin nur für Dich da“; erklärte er den Alkohol. Wieder sah er Olivia eindringlich an und antwortete auf ihre Frage: „Ich stelle es mir total scharf vor!“
„Geht das auch ein bisschen genauer?“
Mit blühender Phantasie umschrieb Roland ihr entkleiden. Er beschrieb auch, wie sehr er Frauenfüße mag. Sie könnte ihn zappeln lassen, wenn sie das möchte. Ob „votre foufoune“ behaart oder unbehaart wäre, da würde er sich gerne überraschen lassen. „Und wenn Du sagst, dass es gut war, dann wäre ein „rapport anal“ als finaler Höhepunkt doch angebracht, oder?“
Schon wieder Toulouse
Eine nicht alltägliche Ehe - Teil 1
44 16-26 Minuten 1 Kommentar
Schon wieder Toulouse
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Anmerkung des Autors
schreibt grauhaariger
Die Geschichte "Eine nicht alltägliche Ehe" ist die Fortsetzung des ersten Bandes mit dem Titel: "Eine nicht alltägliche Beziehung" die auch hier bei Erozuna zu finden ist.