Sehr geehrter Herr J.,
wie Sie mich gefasst haben in meinen geheimen Sehnsüchten. Ich sehe mich vor meinem inneren Auge, Ihnen ausgeliefert. Wie ich über dem Tisch liege, ausgebreitet. Wie bezeichneten Sie mich? Eine Zuchtstute nennen Sie mich und ebenso würde ich mich fühlen. Ausgestellt, ihnen wehrlos zur Verfügung. Doch genau das Wort wehrlos trifft famos ins Leere. Denn es ist ja mein tiefer Wille. Ich möchte schreien vor Wollust. Ja, nehmen Sie mich. Ich liege willentlich und mehr als willig vor Ihnen. Indes ist mir schreien ja zunächst nicht möglich, wie Sie es beschreiben. Denn ich bin geknebelt. Sie haben mir – verzeihen Sie meine vulgäre Ausdrucksweise – das Maul gestopft. Und ich begrüße den Knebel, den Sie mir bieten auf das Herzlichste. Meine Lippen, mein Gaumen, meine Zunge bedienen ihren Stab nach meinen besten Kräften und so, wie Sie es mir erlauben.
Ich werde auch nur zu gern die Strafe auf mich nehmen, die Sie mir zusagen. Mein lieber Herr, (so will ich Sie nennen, denn Sie bestimmen über meinen Körper), Sie sind sehr nachsichtig mit mir, wenn Sie die Strafe so gnädig bemessen. Meine Backen empfangen die Hiebe, die Sie mir zugedenken und mir wird innerlich heiß, wenn ich an den süßen Schmerz denke, den die Reitgerte bei mir wecken wird. Unerfahren in diesen Dingen, wie ich bin, wünsche ich mir diesen Reiz in der Hoffnung, dass er meine willige Wollust in ungeahnte Weite führt. Dann werde ich Ihr aufrechtes Glied mit noch größerer Begierde empfangen.
Wenn meine Hände nicht gebunden wären, würde ich nicht nur meine Röcke für Sie heben, sondern die geröteten Backen spreizen und Ihnen meine Kehrseite öffnen, so dass Sie sich an mir bedienen können. Welch Paradox: Ich wünsche, von Ihnen benutzt zu werden. Verzeihen Sie meine direkte Wortwahl. Allein dafür hätte ich schon wieder Hiebe verdient. Und doch war ich es ja selbst, die ich mich willig in diese Lage gebracht habe und mich Ihnen in höchster Erregung hingebe. Was bin ich für ein hemmungsloses Stück, mich Ihnen in dieser Weise anzubieten. Benutzen Sie mich nach Belieben, mein Herr.
Schriftwechsel - Teil 2
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