Darf ich davon ausgehen, dass genau dieser diabolische Zwiespalt von Ihnen beabsichtigt war, teurer Herr J.? Sie sind ein geschickter und weitsichtiger Herr. Ich sehe mich außerstande, die Strafe für mein Verhalten gerecht zu bemessen. Doch ich sehe ein, dass ich nicht darauf hoffen kann, ihr deswegen zu entgehen. Darum vermag ich zwar nicht den Umfang zu bemessen, erbitte jedoch als Werkzeug zu meiner Züchtigung die Reitgerte, denn ich betrage mich – mit einiger Wollust, wie ich zugeben muss – wie eine rossige Stute.
In furchtsamer Erwartung
Ihre ergebene M.
(...)
Wehrte Frau M.,
ich bitte um Vergebung, dass meine Audrucksweise zu wünschen übrig lässt, doch in dem, was ich beabsichtige zu schreiben, ist mir eine höfliche und einer Dame wie Ihnen angemessene Sprache kaum noch möglich. So bitte ich um Verständnis und Verzeihung, wenn ich im Folgenden Dinge benenne, die mir und Ihnen noch mehr die Schamröte ins Gesicht treiben müsste, würde dieses Schreiben und auch die Vorangegangenen öffentlich. Sie haben sich erfreulicherweise in einer derart unzüchtigen und schamlosen Weise mir gegenüber verhalten, dass ich nicht umhin komme, Ihnen die Behandlung zukommen zu
lassen, die Sie selbst für sich als angemessen betrachtet haben. Nicht nur, dass Sie sich in frivoler Weise gekleidet und für mich teilweise entblößt haben, nein, Sie haben sich in Ihrer Schilderung mir tatsächlich dargeboten wie eine rossige Zuchtstute. Wie wunderbar! Doch Sie wissen selbst nur zu genau, dass sich solch ein Gebaren für eine Dame wie Sie nicht geziemt.
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