Ich dachte, ich wäre der Einzige, der sich dafür nicht weiter interessiert.“
„Nein, ich geh da auch nur hin, damit ich morgen in der Apotheke mitreden kann.“
Damit standen wir etwas unschlüssig voreinander. Das Gespräch hätte noch weiter gehen können, aber es gab eigentlich nichts mehr zu sagen. Trotzdem zögerten wir beide mit dem Weitergehen.
„Ach, ich komme einfach noch mal mit. Ich habe sowieso nichts anderes vor. Und so schlimm ist es um diese Uhrzeit ja noch nicht.“
Mit diesen Worten drehte sie in meine Richtung um und sah mich auffordernd an. Ich war schon wieder erstaunt und ging wortlos mit. Jetzt wurde sie gesprächig. Sie erzählte von ihrem Hund, den sie zu Hause gelassen hatte, weil der immer empfindlich auf die laute Blasmusik und die Böllerschüsse reagierte. Ich konnte das bestätigen, hatte ich doch schon öfters bei Bekannten deren Hunde erlebt, wenn das Silvesterfeuerwerk losging. So kamen wir immer weiter ins Gespräch, bis wir schließlich wir an der Schützenhalle ankamen. Die Blasmusik hatte inzwischen der lauten, elektronischen Musik aus dem Autoscooter Platz gemacht. Ein paar andere Fahrgeschäfte und eine Schießbude standen ebenfalls da und warteten auf Festbesucher, die zwischen den Bieren ein bisschen Abwechslung suchten.
„Wollen wir noch ein Bier trinken?“, fragte ich sie. Ich staunte über mich selbst, dass ich sie so offensiv aussprach. Aber es schien mir die passende Frage in dieser Situation zu sein. Es gab kein Thema für ein Gespräch. Doch war sie offensichtlich meinetwegen wieder mit zum Festplatz gekommen und nun mussten wir mit dieser Situation irgendwie zurechtkommen.
Da sie zustimmend nickte, bestellte ich zwei Bier und reichte ihr dann das gefüllte Glas.
„Prost!“
Sie stieß mit mir an und lächelte. Mir wurde warm, ich versuchte mir aber nichts anmerken zu lassen. Was sollte das hier werden?
Schützenfest
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