Leider hatte ich selten länger Zeit dafür, und ich sehnte mich danach, es voll auskosten zu können. Zum Glück bekam ich meine Chance dafür. Als alleinstehender Mann war es schwierig, in den freundlichen, warmen Tagen des Jahres freizubekommen. Während des Sommers, besonders während der Ferienzeit, wurden natürlich alle bevorzugt, die Kinder hatten oder Partner, die ihr Urlaub nicht anders legen konnten. Für Einzelgänger wie mich blieb der Rest. Mit Glück nach den Osterferien oder irgendwann Ende August. Sonst eher in der Winterzeit bevorzugt im Januar und Februar. Keine gute Zeit, um sich im Moor aufzuhalten. Allerdings machte der Klimawandel dem ganzen einen Strich durch die Rechnung. Besonders im Frühjahr konnte es warm, fast heiß werden, während der Sommer im Regen versank. In diesem Jahr hatte ich im Mai eine Woche Urlaub bekommen, entsprechend überrascht war ich, als ich feststellte, dass die Wetterfrösche von einer Hitze über mehrere Tage sprachen. Darauf hatte ich gewartet, im Prinzip alles vorbereitet. Daher brauchte ich nicht lange, um alles einzupacken und meinem Ziel entgegen zu fahren.
Natürlich war es nicht erlaubt, das war mir klar. Wildes Campen oder Zelten war verboten. Aber wo kein Kläger, kein Beklagter. Warum sollte ausgerechnet in den nächsten zwei Tagen jemand vorbei kommen. Noch nie war mir dort jemand begegnet oder hatte ich gehört. Von daher ging ich davon aus, dass es blieb, wie es war. Also machte ich mir wenige Gedanken darüber und war innerlich froh darüber, als ich endlich ankam. Einmal sah ich mich um, ob doch jemand in der Nähe war, konnte niemanden entdecken, schnappte mir meinen prall gefüllten Rucksack und ein kleines, gut verpacktes Zelt und lief meinem Ziel entgegen.
Tief sog ich die Luft ein, genoss den Geruch von Kräutern, wilden Blumen und dem unverkennbaren Modergeruch des Moores, der dem ganzen einen besonderen Ton gab.
Schwarz
Vier Farben
43 16-25 Minuten 0 Kommentare
Schwarz
Zugriffe gesamt: 7259
Sie müssen sich anmelden, um Kommentare hinzuzufügen.