Viel zu aufwendig für den Effekt mich vielleicht zu erschrecken.
Sicher war ich mir jedoch nicht, ob es ein Traum war. Es kam mir trotz allem realistisch vor. Trotzdem empfand ich keine Angst. Auch nicht, als die Gestalt sich höher aus dem Moor erhob, ich Arme und Beine erkennen konnte, sie näher auf mich zukam, vielleicht noch drei Meter von mir entfernt war. Hier angekommen, hob die Figur ein Bein, setzte einen Fuß auf das trockene Land und zog das andere nach. Ein schmatzendes Geräusch entstand, als das Wasser zurück in die Fußstapfen lief, die in dem Matsch hinterlassen worden waren.
Jetzt konnte ich sie genauer erkennen, deutlich traten Konturen hervor, die ich zuvor nicht gesehen hatte.
Neben mir stand eine hoch aufgeschossene, schlanke Gestalt, augenscheinlich weiblich, mit kohlrabenschwarzer Haut, ohne jegliche Kleidung. Das Licht des Mondes ließ mich erkennen, dass die Haut vor Feuchtigkeit glänzte, Wasser an ihr abperlte und auf den Boden fiel.
„Fremder, du bist in mein Reich eingedrungen!“, hörte ich auf einmal, wobei ich nicht sagen konnte, ob es über meine Ohren kam oder in meinem Gehirn gebildet wurde. Dazu hob die Person einen Arm, deutete mit ausgestrecktem Finger auf mich, obwohl es nicht zu übersehen war, dass ich alleine war.
„Ich wusste nichts davon!“, entglitt meine Lippe wie von selbst, ohne lange darüber nachzudenken.
„Spielt Unwissenheit eine Rolle?“, fragte mich die Stimme, die jetzt härter und lauter erklang, vielleicht herrisch, anklagend. Daher zuckte ich zusammen, als ich es hörte, zugleich sah, wie sich zwei weiße, hell leuchtende Augen öffneten, die anscheinend zuvor geschlossen gehalten worden waren. Nur in ihrem Zentrum waren schwarze Pupillen zu erkennen, die mich gnadenlos fixierten.
„Nein!“, bestätigte ich kleinlaut, schüttelte dabei meinen Kopf, „Ich kann aber sofort wieder gehen, wenn es gewünscht wird!“
Schwarz
Vier Farben
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Schwarz
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