Schwarz

Vier Farben

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Kastor Aldebaran

Ab diesem Tag kam er fast jede Nacht zu mir, verausgabte sich, sah von Tag zu Tag schlechter aus. Er konnte an nichts anders mehr denken als an mich, vernachlässigte sogar seine Arbeit. Das blieb nicht unbemerkt, weder von seiner Frau noch den unzufriedenen Kunden. Das Korn war nachlässig gemahlen, das Mehl voller Steine. Die Müllerin bekam keine Zuwendungen mehr von ihrem Mann. Schnell machte es die Runde, dass der Müller wohl verhext worden war, von wem, blieb auch nicht lange verborgen. Ich war es natürlich, und das wollte die Müllerin genau gesehen haben. Sie zeigte mich beim Dorfschulzen an, und ich wurde ins Gefängnis geworfen. Hier sollte ich gestehen, mich selber beschuldigen.
Hier war es auch, wo mich der Folterknecht in Empfang nahm, mir die Instrumente zeigte, die er für mich vorgesehen hatte. Dabei betonte er mehrmals, dass es um mich viel zu Schade wäre, ein solch junges, niedliches Mädchen würde nach angewendeter Tortour kein schöner Anblick mehr sein. Daher bot er mir einen Handel an. Ich sollte mich ihm gegenüber gefügig zeigen, mich ihm unterwerfen, seinen Begierden befriedigen und er würde mich nach ein paar Tagen laufen lassen. Heimlich und ohne weitere Bedingungen. Was sollte ich machen, ich wusste, welche Strafe auf Hexerei stand, welche Mittel er zur Verfügung hatte, um ein Geständnis zu erzwingen. Daher willigte ich ein, war ihm zu Diensten so oft er wollte. Dies ging über Tage, auch ohne Tortour eine Folter für mich dessen Ergebnis es war, dass er mich an den Schulzen verriet, im sagte, dass ich gestanden hätte, es ihm im Vertrauen nahegelegt hätte.
Alles war umsonst. Daher war das Urteil schnell gesprochen. Aufgrund dessen, dass keine der Dorfbewohner Hand an mich legen wollte, kein Scharfrichter zugegen war und sie sich nicht unehrlich machen wollten, trieben sie mich ins Moor, bis ich nicht mehr zurück konnte.

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