Die schwebende Claudia

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Die schwebende Claudia

Die schwebende Claudia

Anita Isiris

Es war einer dieser Sommernachmittage, an denen man an nichts Anderes denken kann als an einen Drink, an kühles Wasser und, klar, an Sex. Ahnungslos lag Claudia in ihrem blauen Bikini auf dem Liegestuhl, und die Sonne wärmte sie so angenehm, dass sie einnickte und ihr das neueste Werk von T.C. Boyle aus den Händen fiel. Es schien, als hätte ihr der azurblaue Himmel seine Farbe geschenkt – ihr knapper Bikini hatte genau dessen Farbe. Das faszinierte die beiden Gärtner, die wie in Trance die Hecken schnitten. Gemächlich, der Sommerhitze sich anpassend, und doch professionell, denn sie wollten ihre Jobs behalten. Im Hintergrund leuchtete die schneeweisse efeuumrankte Villa, die Claudias Mutter geerbt hatte. Claudia war Halbwaise, ihr Vater war erst vor wenigen Monaten bei einem Motorradunfall ums Leben gekommen.

Nun präsentierte sie sich, entspannt und tief atmend, den beiden schwarzen Männern als Augenweide, als veritable Landschaft der Lust. Jeb und Seal, freundschaftlich verbunden, hatten zunehmend Mühe, sich auf die Tujahecken zu konzentrieren. Das Kopfkino war schon weit fortgeschritten, weit über den Trailer und die Unterbrecherwerbung hinaus. Beide waren schon mittendrin im Spiel mit der ahnungslosen Claudia, die sie sich, es sei hier unverblümt gesagt, durchzuvögeln wünschten.

An Frauen mangelte es den beiden Herren nicht – keineswegs. Sie waren geübte Aufreisser, und in Miami, wo sie zahlreiche lukrative Aufträge hatten, gab es sie zuhauf, diese Lovergirls, die sich nach einem prallen, grossen, schwarzen Schwanz sehnten. Dazu beigetragen hatte sicher auch die beliebte URL «blacked.com». Dort wurde entspannt kommuniziert, begrüsst, gelächelt, geküsst, geliebt und gevögelt.

Nun wollten die beiden jungen Männer etwas Neues ausprobieren, und Claudia öffnete ihnen eine Tür, so wie sie dalag, mit leicht angewinkelten Beinen. Sie gewährte einen freien Blick auf ihre Mitte, und wenn Jeb und Seal nähergetreten wären, hätten sie ihn sofort gesehen, den verführerischen «camel toe», den Stoff des Bikinihöschens, der Claudias Labien nachzeichnete.

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