Schwerelos / Völlig losgelöst

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Schwerelos / Völlig losgelöst

Schwerelos / Völlig losgelöst

Bernhard Kempen

Aber ich war auch nicht auf dem Hintern oder der Nase gelandet. Nein - ich schwebte, ich hing einfach da, im künstlichen Antigravitationsfeld, wie ein dösender Fisch im Wasser, und drehte mich langsam um irgendeine Achse, wie ein Trampolinspringer in Zeitlupe.
"Kommst du damit klar?" erkundigte sich Julie mit einem Anflug von Besorgnis. "Nicht jeder verträgt die Schwerelosigkeit. Wenn dir immer noch schlecht ist, sollten wir den Versuch lieber abbrechen."
"Nein, es geht mir schon viel besser", sagte ich, was nur ein klein wenig gelogen war. "Aber ich verstehe jetzt, warum die Polster pflegeleichte Kunststoffbezüge haben."
"In den Vertiefungen stecken die Düsen der automatischen Reinigungsanlage", erklärte Julie. "Wenn man sich einen AG-Raum einrichten läßt, sollte man nicht am falschen Ende sparen."
"Ich dachte immer, AG-Technik wäre selbst für Superreiche ein kaum bezahlbarer Luxus."
"Es war ein Schnäppchen", erklärte Julie. "Ein ausgemusterter Trainingsraum mit autarker Energieversorgung. Als die Olympiade auf dem Mond abgeblasen wurde, habe ich das Ding aus der Konkursmasse erworben. Vor knapp einer Stunde sind die Arbeiter abgezogen, die mir den Kasten installiert haben."
"Ein nettes Spielzeug!" erwiderte ich anerkennend, während Julies linker Fuß nur wenige Zentimeter vor meinem Gesicht vorbeitrieb. Natürlich schwebte sie mittlerweile genauso haltlos wie ich durch den Raum. Aber ich mußte eine halbe Rotationsperiode abwarten, bis sie wieder in mein Blickfeld kam und ich zum ersten Mal mit Verstand den Anblick ihres von den Fesseln der Schwerkraft befreiten Körpers genießen konnte. Zuerst sah ich nur ihren blauen Haarschopf, dann wanderte mein Blick ihren Rücken entlang, bis ihr Arsch in Sicht kam. Sie hatte die Beine leicht angewinkelt, so daß ich genau erkennen konnte, wie die fleischigen Wülste ihrer Schamlippen zwischen den Schenkeln hervorquollen.

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