„Aaaaah...“, stöhnte Jan, und er füllte meinen Mund mit seinem Samen.
Ich schloss die Augen, schluckte.
Ich räumte die Utensilien weg, gab der weissen Rose frisches Wasser, betätigte das Kopfende von Jans Bett, damit er sich aufrichten konnte. „Tschüss“, sagte ich, verliess das Zimmer, ging mir die Zähne putzen, setzte mich zu den andern und schenkte mir einen Kaffee ein.
Blick ins Paradies
Liebes Tagebuch!
Es ist Mittwoch – und mein Erlebnis mit Jan liegt nun schon einige Tage zurück. Wie gerne hätte ich mein Geheimnis mit jemandem geteilt! Ich habe viele Freundinnen im Schwesternhaus, wo ich im 8. Stock wohne – direkt neben meiner Freundin Claudia. Mein Zimmer ist klitzeklein, hat aber alles, was es zum Leben so braucht – sogar eine Kochnische. Trotzdem beneide ich meine Kolleginnen unten im Quartier, die es geschafft haben, sich in einer WG einzunisten. Diese Krankenschwestern-WG's hatten für Aussenstehende immer etwas Sagenumwobenes. Nein, es ging nicht um Männerbesuche, keineswegs. Da kam eher selten einer vorbei – Weiberhorden wirken auf Jungs wohl eher abschreckend. Aber dieses Ein-und-Aus, zwischen Tagschicht, Spätdienst und Nachtwache, das war schon was Besonderes. In der Nacht gingen wir zur Arbeit, wenn nur noch Sonderlinge auf den Strassen herumtorkelten, und beendeten die Schicht zu einer Zeit, wo sie noch immer herumtorkelten, die Sonderlinge.
Besonders Ninas WG ist mir in bester Erinnerung geblieben. Es handelte sich um ein mehrstöckiges Wohnhaus in bester Lage, und hier hausten acht Weiber auf einem Haufen. Acht Weiber teilten sich das Bad, suchten sich ihre Zahnbürste aus einem überfüllten Tontöpfchen, schmierten sich Deo unter die Arme und verwalteten ein gigantisches Lager aus Tampons und Slipeinlagen. Acht Krankenschwestern, wie wir damals noch hiessen. Ist im übrigen auch eine wesentlich literarische Berufsbenennung als die moderne „Pflegefachfrau“.
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