Seitenlage

Ok, wie war das noch? Den einen Arm nach oben, dann den anderen über den Oberkörper auf mich zu und die Hand wie zum Streicheln an die Wange? Dann das Knie anwinkeln und mit einem Griff an die Hüfte das Knie auf mich zu ziehen, so dass der ganze Körper sich zu mir dreht.
Die stabile Seitenlage war noch nie meine Stärke gewesen, darum war es ganz gut, dass ich endlich wieder einen Erste-Hilfe-Kurs machte. Die zwei Jahre waren schließlich wieder vergangen seit dem letzten Kurs und ich bin da sehr konsequent, weil ich finde, dass es gut ist, da immer auf dem Laufenden zu sein.
Die Frau, die da als gespielt Bewusstlose vor mir lag, war die Kollegin aus der Lackiererei, die immer in ihrem weißen Overall an mir vorbei ging, wenn sie Kaffee holen ging. Ich wusste ihren Namen nicht, aber heute Morgen hatte sie sich als Dani vorgestellt. Ich griff ihr also beherzt ans Knie und an die Hüfte der Jeans, die sie heute für den Kurs trug, und rollte sie auf mich zu. Sie landete mit Schwung auf meinem Oberschenkel, der sie bremste. So lag sie sie dann an mein Bein gelehnt und ich konnte ihren hübschen Po anschauen. Der Schwung hatte mich überrascht, ich hatte sie gar nicht so heftig drehen wollen. Aber sie hatte wohl ein wenig mitgeholfen, wie es die Meisten machen, die im Erste-Hilfe-Kurs die Bewusstlosen spielen. Jetzt versuchte ich sie so hinzulegen, wie es das Ziel war. Den Mund als tiefste Stelle, den Kopf überstreckt und eine Hand zum Stabilisieren unter den Kopf. Die Ausbilderin besah sich mein Werk und war einigermaßen zufrieden.
„Du kannst wieder zu Bewusstsein kommen.“
Dani machte die Augen auf und sah mich an.
„Danke für die Rettung“, sagte sie. Und zu mir etwas leiser: „Gut, dass dein Bein da war, du hättest mich sonst durch den halben Raum gerollt.“ Dabei lächelte sie mir zu, dass mir ganz warm wurde.
In ihrem Overall sah ich sonst nicht so viel von ihr, aber so, wie sie heute angezogen war, in Jeans, Pulli und Turnschuhen, sah sie richtig gut aus. Ich fing an, mir Gedanken zu machen. Sie war äußerst attraktiv, das war mir vorher nie so aufgefallen. Ob ich Chancen bei ihr hatte, fragte ich mich und ließ die Idee sofort wieder fallen. Die fährt nach dem Kurs wieder nach Hause und macht sich mit ihrem Freund und ihrer Clique einen schönen Abend. Vergiss es, sagte ich mir.