Severine

Eine nicht alltägliche Familie - Teil 8

27 10-16 Minuten 0 Kommentare
Severine

Severine

Grauhaariger

"Eine nicht alltägliche Familie“ ist die dritte Staffel der Geschichten um die Pilotin Olivia Andersson. Aufbauend auf „Eine nicht alltägliche Beziehung“ und "Eine nicht alltägliche Ehe".

„Never change a winning team!” hatte ihr Chef gesagt, als Olivia die letzten Instruktionen vor der Abreise nach Toulouse bekam. „Ich werde einen Teufel tun und nicht die Pilotin schicken, die sich so viel Respekt verschafft hat und bei dem Flugzeughersteller so hoch angesehen ist.“
So war auch bei ihrem zweiten Abnahmeprocedere keiner der beiden ursprünglichen Piloten an ihrer Seite, sondern der ruhige, besonnene Kollege vom letzten Mal. Die Qualitätsbeauftragten, Kaufleute und Juristen würden erst am Montagnachmittag vor Ort eintreffen. Aber Olivia und ihr Kollege im Cockpit hatten bereits am Montagmorgen ihr erstes Meeting mit dem Herstellerteam.
Ihr Trip nach Boston Tage zuvor verlief ohne Zwischenfälle. Mit Freude dachte Liv an die Stunden zurück als sie, wie von ihrem Mann gefordert, an besagtem Abend mit den schwarzen Lederstiefeln vor dem Bett erschienen war. Martin war geflasht! Wie man Olivia so kennt, trug sie ihre blonden, schulterlangen Haare offen. Und sonst: NICHTS! Mit den Stiefeln sah sie absolut umwerfend aus.
Martins Hände waren überall auf ihrem Körper. Aber im Gegensatz zu ihrem Sex mittags an der Bürotür ging es bei weitem nicht so hart zu. Ihr Mann ergötzte sich zwar daran, als sie ihm ihre Spalte anbot, mit den Stiefeln an den Beinen, den dann weit gespreizten Beinen. Er zog sogar eine Speichelspur über das Leder und dem nackten Oberschenkel hoch zu ihrem haarlosen Heiligtum. Martin liebte es, Küsse auf ihrem Bauch zu verteilen und er zeigte ihr mit jeder Geste, dass er sie begehrte!
Am Sonntag ging der Flug nach Toulouse und Olivia dachte während dieser Stunde nicht nur an die nächtliche Nummer vor fünf Tagen mit den Stiefeln zurück. Martin hatte einen der Mitarbeiter seiner Firma, der dieser Nebentätigkeit in jedem Jahr nachging, als Nikolaus engagiert. Pünktlich zur vereinbarten Zeit klopfte er lautstark an die Wohnungstüre.
Clara wich erst einmal einen Schritt zurück, als der stattliche Mann mit dem weißen Bart im Wohnzimmer erschien. Ihr Bruder dagegen, der mit ein paar Spielzeugautos auf dem Boden saß, schaute hoch und meinte nur: „Oh!“
„Ho, ho!“ Seinen Bischofsstab kurz auf dem Boden aufstampfend, trat der Nikolaus ein Stück näher. Er sollte den Kindern keinesfalls Angst machen. So hatten die Anderssons auch auf die Begleitung des Knecht Ruprecht verzichtet.
Olivia, die die Wohnungstüre geöffnet hatte, stand ein wenig im Hintergrund. Daher schmiegte sich Clara an Martin an. So ganz geheuer erschien ihr die Situation nicht.
„Du musst Leon sein?“, sprach der Nikolaus. Er fragte den Jungen, ob er denn immer brav war, was Leon selbstsicher bejahte. „Stimmt das auch?“ fragte der heilige Mann. Immer noch ohne schlechtes Gewissen nickte Leon erneut.
„Du brauchst keine Angst zu haben;“ wandte sich der stattliche Mann im roten Mantel und der Mitra auf dem Kopf an Clara. „Du gehst doch in die Vorschule?“, fragte der Nikolaus, was Clara durch Kopfnicken bestätigte.
„Hast Du da auch ein Gedicht gelernt?“
Ein wenig schüchtern und leise fing sie an:
„Heute kommt zu uns ins Haus,
der liebe gute Nikolaus.
Er bringt Äpfel, Nüsse, Mandelkern.
Ich hab den Nikolaus so gern!“
Der Fremde mit dem Rauschebart zeigte sich begeistert und strich Clara über den Kopf. „Du bist ein tolles Mädchen! Und ich habe gehört, Du bist auch immer brav gewesen.“
Clara nickte mehrmals.
Der Nikolaus übergab seinen Stab an Olivia. Er ging in die Hocke und reichte Clara und Leon jeweils eine Hand. Leise sagte er: „Eure Mama lässt Euch ganz herzlich grüßen! Sie ist da oben und passt auf Euch auf.“ Dem Nikolaus stieg Wasser in die Augen.
Clara drückte die dargereichte Hand und fragte: „Hat sie uns Livia geschickt?“
Der Nikolaus nickte und antwortete: „Ja, sie hat Dir und deinem Bruder Olivia geschickt!“
„Schaut mal!“ Noch während des Aufstehens öffnete der Nikolaus seinen großen Jutesack. Für Leon gab es ein Säckchen mit Süßigkeiten und Nüssen sowie eine mittelgroße Schachtel eines Zirndorfer Spielwarenherstellers. Und Olivia bekam natürlich auch was Süßes, die obligatorischen Nüsse und eine Puppe. Sie kannte die Verpackung aus der Werbung und war vor Wochen im Spielzeugladen nur schwerlich davon zu überzeugen, dass sie die Puppe einfach so nicht bekommt.
Die Anderssons hatten lange gerätselt, ob der Nikolaus ihre Mutter erwähnen sollte. Letztendlich entschieden sie sich dafür, da die Kinder durchaus das Gefühl bekommen sollten, dass ihre Mama immer noch irgendwie bei ihnen ist.

*****

Verstohlen wischte sich Olivia eine Träne aus dem Augenwinkel. Sie liebte diese Kinder und war sich absolut sicher, mit dieser Adoption das Richtige getan zu haben. Eine Flugbegleiterin fragte, ob sie einen Wunsch hätte, was Olivia verneinte. Eine ganze Woche müsste Martin jetzt mit den Kleinen klarkommen. Gut, Frau Richter würde sie mittags aus dem Hort beziehungsweise der Vorschule abholen und auch etwas zu Essen machen. Olivia wäre bereit zu wetten, dass Daniela abends kochen wird. Zur Not könnte Martin auch etwas zubereiten. Oder Fatma, die ja die Kinder sofort ins Herz geschlossen hatte, würde was vorbeibringen. „Und chinesisch gehen wir auch einmal!“, bestimmte Clara.
Von Roland gab es eine Nachricht, dass er sich sehr freuen würde. So sehr, dass er am „aéroport“ ihre Ankunft erwartete.
Die Begrüßung war dann auch…nur ein mehr oder weniger flüchtiger Kuss. „Okay,“ dachte Liv, „ist ihm vielleicht zu öffentlich“ Begierde sieht anders aus!
„Und, was macht unser neuer Flieger?“ fragte Olivia auf dem Weg zu Rolands Auto.
„Der Flieger ist perfekt! So wie die Pilotin!“ Im Komplimente verteilen war Roland echt gut. Direkt am Auto, Olivia drückte die Heckklappe des Kombis nach dem Entriegeln gleich wieder zu, fragte sie ihren vermeintlichen Lover: „Was ist los?“
„Was meinst Du?“ Roland war erstaunt.
„Ich freue mich seit Tagen darauf Dich wiederzusehen und erfahre nur Abweisung!“ Olivia sah ihrem potentiellen Fickpartner der kommenden Nächte in die Augen. „Keine stürmische Begrüßung! Kein langer Kuss! Kein Anfassen! Hast du keine Lust auf mich? Musst es nur sagen!“ Jetzt war es raus. Liv schaute Roland unverändert an.
Olivias vermeintlicher Lover ließ den Trolley los und legte seine Hände an die Oberarme der blonden Frau. „Entschuldige bitte! Aber ich dachte…Du hast jetzt Familie…und willst vielleicht…wie sagt man, deine Ehe nicht gefährden und keine Affäre mehr?“
Olivia dachte kurz an die WhatsApp-Nachrichten, die sie ausgetauscht hatten. Klar musste Roland annehmen, dass sie an Sex nicht mehr interessiert sei. Sie hatte ihm von den Kindern vorgeschwärmt und ihn lediglich wissen lassen, dass sie sich freue ihn wiederzusehen. Kurz ihren Mund verziehend legte sie eine Hand an seinen Hinterkopf und zog ihn dicht zu sich heran. „Mein Mann wünscht uns viel Spaß! Und er will ein Bild mit mir drauf. Vorher!“
„Ich bin so ein Idiot!“, haderte Roland mit sich selbst. „Natürlich will ich Dich…“
Es war ein durchaus sonniger Tag hier in Toulouse und so um die +10 Grad. Olivia hatte eine Jeans an, die ihre tolle Figur unterstrich. Was sie allerdings als Unterwäsche unter Jeans, Jacke und Shirt trug, war für niemanden zu erahnen. Aber Olivia fühlte sich seeeeehr sexy. „Mein Mann hat die Dessous ausgesucht;“ verriet sie zwischen den nun begehrlichen Küssen.
„Was steht denn für heute noch auf dem Programm?“, wollte Olivia auf der Fahrt zum Hotel wissen.
„Alles was Du gerne möchtest! Ich richte mich da ganz nach Dir!“ Roland breitete die Arme aus.
Liv grinste. „Sex, Duschen, Essen, Sex, Sex, Sex, Sex, Sex und schlafen!“
„Wie viele Typen hast Du denn eingeladen?“, fragte Roland gespielt besorgt, den Ansprüchen nicht gewachsen zu sein.
„Was macht dein Liebesleben?“, lenkte Olivia ab. „Gibt es da jemand festes?
„Ja und nein…“
„Wie jetzt?“ Olivia drängte auf eine Antwort.
„Ich habe eine femme passionnante kennengelernt;“ schwärmte der Franzose.
„Und warum bist Du dann hier?“
„Sie kann nur manchmal…“
„Oh,“ lachte Liv. „Verheiratet?“
„Oui“, antwortete Roland knapp.
Liv grinste: „Gut im Bett?“
„Hmmmm,“ lächelte der Franzose, „Je suis silencieuse!“
„Und bevor Du fragst,“ fügte er an, „Severine ist sogar fünf Jahre älter als ich!“
„Und Du hast kein schlechtes Gewissen, jetzt mit mir?“ Olivia lächelte ihn an und beantwortete sich die Frage gleich selbst: „Nein, Du hast kein schlechtes Gewissen.“
„Pourquoi? Elle le fait aussi avec son mari!“ (Was so viel heißt wie: Warum? Sie macht es doch auch mit ihrem Mann)
„Erzählt sie davon? Oder woher weißt Du das?“ Olivia saß ganz entspannt auf dem Beifahrersitz und hatte sichtlich ihren Spaß daran, Roland auszufragen.
Ganz leise gab Roland zu: „Je veux savoir comment ils font…“ (Ich will wissen, wie sie es machen)
Roland war eifersüchtig. Das stand fest. Liv fragte: „Wirst Du ihr von uns erzählen?“
Seine deutliche Antwort: „Non!“
Sie waren an ihrem Hotel angekommen. Olivia checkte ein und Roland brachte ihren Trolley aufs Zimmer.
„Du hast einen richtig geilen, wie sagen die Deutschen, Hintern?“ Ihr Lover in spe war von hinten ganz dicht an Olivia herangetreten und befühlte, während er in ihr Ohr flüsterte, durch die Jeans hindurch ihren Po.
Liv lehnte sich rückwärts an seinen Körper und überstreckte ihren Kopf nach hinten. „Dir gefällt also mein popotin?“ Sie hatte sich ein wenig spezielle französische Vokabeln angesehen.
„Oui, très bien!“
Sie fragte, ob er dort hineinwill: „Tu veux entrer là-dedans?“
Seine Antwort, „Peut-être? Pourquoi pas?“ (vielleicht, warum nicht), ließ sie so stehen.
Olivia drehte sich ein wenig. Sie küssten sich. Wie schön es doch wäre, wenn Martin auch hier sein könnte und beide Männer…!
Auf ihre Frage, ob er sich vorstellen könne, wie nass sie ist, „Tu imagines comme je suis mouillé?“ ließ sie Roland erst gar nicht zu Wort kommen und meinte: „ma chatte a besoin d'un remplissage!“ Was so viel heißt, dass ihre Möse eine Füllung braucht.
Olivia ließ sich aufs Bett fallen und streckte Roland ihre Beine entgegen. Natürlich brauchte es keine weitere Aufforderung, damit er ihre Füße von den Sneakers befreite.
„Bas nylon autofixants?“
„Ouiiii!“ Bestätigte die blonde Pilotin Rolands Vermutung.
Roland war jetzt nicht mehr davon abzubringen, Olivia die Jeans vom Körper zu zerren. Und so wie sie jetzt dalag, in Shirt, einem sehr knapp bemessenen String und den schwarzen halterlosen Nylonstrümpfen, blieb Roland förmlich der Mund offenstehen.
„Zeig!“ forderte die Blondine, nachdem ihr Lover sie eingehend betrachtete hatte und auch an ihren Zehen naschen durfte.
Wie erwartet zeigte der Dolch des Franzosen, ebenso hart als wäre er geschmiedet, auf die Frau seiner Begierde. Doch bevor er damit zustoßen durfte, warf Liv ein: „Erst das Bild für meinen Mann!“
„Vraiment?“
„Ja! Und…“ Liv machte eine kreisende Bewegung mit ihrem Zeigefinger, „seulement protégé!“
„Excusez-moi…“ Aus seiner Jackentasche zog Roland eine Packung Kondome. Liv hatte ja schon beim ersten Mal darauf bestanden und im Eifer des Gefechtes hatte Roland gerade eben nicht mehr daran gedacht.
Olivia sah ihm aufmerksam zu, wie er das Latex über seinen Lümmel zog und dann abrollte. Dieser stand immer noch wie eine Eins. Roland wollte sich gerade auf seine Geliebte stürzen, als ihm Liv ihr Smartphone entgegenhielt. „Noch das Foto!“
Aus einem Foto wurden acht oder neun. Erst mit Unterhöschen, welches bald schon zur Seite gezogen wurde, dann nach unten und schließlich ganz weichen musste. Das Shirt wurde Olivia ausgezogen und auch das letzte Teil der von Martin ausgesuchten Dessous fand in Roland einen Bewunderer. Es war nicht einfach ein BH, sondern so eine Art Bolero oder auch Jäckchen, mit Reißverschluss vorne und großflächig transparentem Netzeinsatz.
Auf einem der Bilder sollte der Ehering im Mittelpunkt stehen. Und auch Rolands ansehnlicher Ständer, tiefer und auch weniger tief eingesaugt in Olivias Mund, wurde verewigt. Eines haben die Fickpartner, die anfänglich am liebsten sofort losgelegt hätten, mit dem Fotografieren erreicht: Das übereinander herfallen wurde entschleunigt. In Gemeinschaftsarbeit schickten sie sogar die Bilder mit vereinzelten Kommentaren noch ab, bevor…
Ja, bevor…
Daran erinnerten sie sich hinterher total verschwitzt. Während der ganzen Aktion mit den Fotos stand Rolands Latte wie zementiert. Klar durfte er seine Geliebte immer wieder anfassen und auch Küsse auf den Nylons sowie den unbedeckten Stellen ihrer Oberschenkel verteilen. Ihre Süße sparte der Franzose freiwillig aus. Aber so wie Olivia sich der Kamera anbot, so aufreizend und schamlos, das erregte ihn immer wieder aufs Neue. Und Olivia sorgte mit mehreren oralen Zwischenspielen dafür, dass sein Ständer nicht zum Hänger wurde.
Irgendwann, nein, sofort nach dem Abschicken des letzten Bildes, nahm Roland ihr das Telefon aus der Hand, drückte sie auf die Matratze und rang Olivia einen sehr erregenden Kuss ab. Ja und dann steckte er auch schon tief in ihr drin. Der Fick, nichts anderes würde das Miteinander der Beiden besser beschreiben, war hart und von beiden Seiten relativ rücksichtslos. Olivia zerkratzte ihrem Stecher den Rücken und schlug ihm, zugegeben eher spielerisch provozierend, sogar mehrmals ins Gesicht, als es ihr zu seicht wurde.
Das heftige Liebesspiel endete ziemlich laut und schweißgebadet für beide. Das war „Sex pur!“ Da waren sie sich einig, nachdem sie lachend wieder zu Atem gekommen waren.
Bei einem kurzen Blick auf ihr Smartphone sah Liv, dass Martin mit Daumen hoch und einem Herzchen geantwortet hatte. Martin. Für einen kurzen Moment wurde Liv melancholisch. Sie wünschte, er wäre jetzt hier.
Zum Abendessen führte Roland seine Geliebte in ein ansprechendes einheimisches Restaurant. Dort kam es zu einer denkwürdigen Begegnung. An einem der Tische saß ein Paar. Beide im mittleren Alter, so vierzig bis fünfzig, schätzte Olivia. Roland war sichtlich überrascht, auf Herrn Cassignard und seine Frau zu treffen. Man stellte sich vor, „Severine. Sagen Sie einfach Severine!“ „Olivia, sehr erfreut!“, und Roland wurde mit seiner bezaubernden Begleitung eingeladen, mit an dem Tisch Platz zunehmen.
Leise fragte Liv ihren Begleiter und Fickfreund: „Ist das DIE Severine?“, was Roland mit einem kurzen „oui“ bejahte.
„Frau Andersson ist die Pilotin der deutschen Airline, …“ Roland wurde von Herrn Cassignard unterbrochen. „Sie sind DIE Frau Andersson, die unseren Piloten das Fürchten gelehrt hat?“ Die nicht ganz so ernst zu nehmende Bemerkung wurde von allen Vieren belächelt.
„Ja, das ist Frau Andersson,“ bestätigte Roland. Es stellte sich heraus, dass Herr Cassignard zur Chefetage des Flugzeugbauers gehörte und damit praktisch Rolands Chef war.
„Das ist schön, dass unser Mitarbeiter sich so um unsere Gäste bemüht!“ lobte Herr Cassignard Rolands Einsatz. Er ahnte ja nicht einmal, was beide privat so miteinander trieben.
Als sich Olivia kurz darauf zur Toilette entschuldigte, packte Severine die Gelegenheit beim Schopf und schloss sich an.
„Ich habe gesehen, wie sie in das Lokal hereingekommen sind. Läuft da was zwischen Ihnen und Roland?“
„Nicht wirklich;“ log Olivia in dem Wissen, dass Severine Rolands heimliche Geliebte war.
„Ich würde Sie gerne um eine Gefälligkeit bitten, wenn ich darf?“ Severine taxierte Olivia.
„Gerne doch!“
„Wissen Sie, Roland und ich…“
„Ich bin im Bilde…,“ wurde sie von Olivia unterbrochen. Es fiel Severine sicher schon schwer genug, sich der für sie fremden Frau anzuvertrauen. Sie musste nichts erklären.
„Würden Sie morgen Abend mit mir Toulouse unsicher machen? Nur für meinen Mann als Alibi!“
Olivia überlegte nicht lang und antwortete: „Ja, klar!“
„Merci!“ Severine bedankte sich bei Olivia und tippe eine kurze Nachricht in ihr Telefon.
Am Tisch erfuhr Olivia dann noch die genauen Hintergründe für die Auszeichnung und die Prämie, die sie erhalten hatte. So gegen 22:00 Uhr, Severine und Olivia tauschten noch die Nummern, verabschiedete man sich.
Kaum war das Ehepaar Cassignard außer Sichtweite, versuchte Roland sich in Ausflüchten. Er wusste nicht, dass…; er wollte Olivia nicht in eine peinliche Situation bringen…; er würde verstehen, wenn sie jetzt schnellstmöglich in ihr Hotel wollte…
Olivia grinste nur. Sie stiegen in sein Auto. Als er eine Redepause einlegte, fragte Liv: „Du weißt schon, dass Severine dich liebt?“
Wieder versuchte Roland sich in Ausflüchten. „Sie wolle oder könne sich nicht trennen bla, bla, bla.“
„Bist nicht eher Du derjenige, der Angst davor hat, wenn rauskommt, dass Du mit der Frau von einem euerer Bosse?…?“
Irgendwie fühlte Roland sich ertappt. Und Olivia bohrte weiter: „Diese Frau würde sich lieber heute als morgen trennen. Und was macht ihr vermeintliches Herzblatt? Der vergnügt sich mit einer Anderen, weil sie nicht verfügbar ist!“
Noch bevor Roland auch nur einen Ton erwidern konnte, fuhr die blonde Pilotin fort: „Sie hat sich sogar soweit herabgelassen, eine für sie völlig fremde Frau um ein Alibi zu bitten, damit sie morgen mit Dir…!“
Roland hatte vorhin von Severine eine SMS bekommen, dass sie morgen Abend Zeit hätte. Ab diesem Zeitpunkt steckte er im Dilemma. Nicht geschuldet eines schlechten Gewissens, wegen der Vögelei mit Olivia. Nein, denn Severine macht ja auch die Beine für ihren Mann breit. So sein Argument! Sein Dilemma war, dass er Olivia zugesagt hatte, mit ihr etwas zu unternehmen. „Vielleicht hast Du recht;“ meinte Roland nachdenklich, „und ich muss kompromisslos zu Severine stehen.“
Nach kurzem Schweigen im Auto fragte der Franzose besorgt: „Du hast ihr doch nichts von uns erzählt?“, und schaute kurz zu seiner Beifahrerin hinüber.
„Noch nicht…“, antwortete diese. „Dafür erwarte ich aber, dass Du mir jeden Schwachpunkt der A350 verrätst!“
„Das darf ich gar nicht!“
„Wie Du willst. Ich habe ja Severines Nummer…!“
Olivia dachte eigentlich über ganz etwas anderes nach. Sie hätte sich liebend gerne die halbe Nacht von diesem Franzosen durchvögeln lassen. Nur Sex. In allen erdenklichen Stellungen. Ihr Mann, der vor Tagen dabei war, als sie mit Roland kurz chattete, freute sich für sie. Er hatte sogar einen Ständer in der Hose, den er erst gar nicht versuchte vor Liv zu verbergen. So dermaßen hatte ihren Mann das Wissen angemacht, das seine Frau und der andere Pilot, ja, ficken werden. Und jetzt war da diese Severine. Auch wenn Roland Olivia für heute Nacht einladen würde stand ihr Entschluss fest, dieses abzulehnen. Sie hätte heute Nachmittag schon ablehnen sollen! Aber hätte sie ahnen können, dass es dieser verheirateten Frau mit Roland so ernst ist?
Olivia fasste ihrem Lover vom Nachmittag ins Haar. „Bring mich zum Hotel!“

Klicke auf das Herz, wenn
Dir die Geschichte gefällt
Zugriffe gesamt: 5755

Weitere Geschichten aus dem Zyklus:

Sie müssen sich anmelden, um Kommentare hinzuzufügen.

Gedichte auf den Leib geschrieben