Jet, Michael, Henrik, und Ben. Jet und Michael waren Zwillinge. Beide waren schlank, groß und für meinen Geschmack etwas zu mager. Ben war stämmig wie ein Bär. Dazu passten die dichten schwarzen Haare, die seine Arme, Beine und seinen Nacken bedeckten. Vermutlich war sein ganzer Körper behaart. Henrik war der beeindruckendste von allen. Er war fast 2 Meter groß und muskulös wie ein Bodybuilder. Seine Haut war blass und sein Kopf kahl geschoren. Aus den tiefen Höhlen blitzten mich zwei kristallblaue Augen an. Als er sich vor mir aufbaute, um mir die Hand zu geben, fühlte ich mich klein und verwundbar wie eine Maus im Angesicht einer hungrigen Katze. Alle vier musterten mich mit neugierigen Blicken. Sie verfolgten jede meiner Bewegungen und schienen auf etwas zu warten. Wie viel hatte Robert ihnen erzählt?
Je eher ich wieder ging, desto besser.
„War nett Euch kennenzulernen...“, sagte ich und drehte mich Richtung Tür.
„Willst Du nicht wenigstens mit uns anstoßen?“ Robert deutete auf den Schreibtisch, auf dem eine beachtliche Auswahl an Getränken aufgebaut war. „Wir laden Dich ein.“
Da wo ich herkomme, schlägt man keine Einladung aus.
„Na gut. Aber nur einen. Dann gehe ich.“
„Wie Du willst,“ sagte Robert und deutete zum Schreibtisch, „bedien Dich. Wir haben zwar Eis aufgetrieben aber nicht genug Gläser. Ich glaub im Bad ist noch eines.“
„Kein Problem“, sagte ich und ging ins Bad. Dort fand ich ein Glas mit Rasierer und Zahnbürste auf dem Waschtisch. Das andere war in seinem Wandhalter. Mit offenem Mund starrte ich auf den Becher. In ihm steckte ein zusammengerolltes Bündel grüner Geldscheine.
Jeder hat einen Ort an dem er sein Bargeld ablegt, bis er es braucht. Vielleicht war dies Roberts Versteck. Ich nahm das Bündel. Meine Hände zitterten. Ich zählte. Es waren 25 Scheine √† 100 Euro. Auf dem letzten klebte ein gelber Notizzettel. Er war klein und quadratisch.
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