Sex und Sprache

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Sex und Sprache

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Charles Haiku


Martha hielt eine noch ungeöffnete Champagnerflasche in der Hand und sah Richard mit dem leicht hilflosen Lächeln einer Frau an, die zwar sehr genau wußte, was nun folgen würde, aber noch nicht ahnte, wie es geschehen würde. Marthas schwarze Haare waren hochgesteckt und unter ihrem blauen Kleid glaubte Natalie eine atemberaubende Figur zu entdecken Natalie drückte ihr Gesicht noch fester gegen den Schrank und krallte sich mit den Fingern in ihrem Schamhaar fest. Martha, da war sich Natalie sicher, war eine Frau, die sich ihrer Sinnlichkeit überhaupt nicht bewußt war. Richard stand hinter Martha und zog ihr das Kleid förmlich in Zeitlupe aus. Natalie konnte körperlich spüren, wie Martha ihre Hemmungen mit dem Kleid fallen ließ und ein neuartiger aber sündiger Gedanke breitete sich in Natalie aus.
Sie stellte sich vor, wie Richard Martha die Augen verband, sich aus dem Bett erhob, zum Schrank schlich, ihn öffnete und sie, die liebliche, süßsündige, heißherzige Natalie herausholte. Sie würde sich natürlich wehren, moralisch beleidigt und in ihrer Weiblichkeit tief getroffen... Aber leise, damit Martha bloß nichts bemerke. Richard jedoch würde sie einfach packen, ihre Scham überwältigen, ihren feministischen Widerstand brechen und sie mit stolzgeschwellter Brust zwischen muskelbepackten Armen zum Bett tragen, wie ein antiker Krieger seine Trophäe nach der gewonnenen Schlacht und seine Hände würden ihren Kopf zwischen Marthas Schenkel pressen, bis jede Gegenwehr sinnlos war. Diese Vorstellung brachte Natalie auf Touren und ihr rechter Mittelfinger wühlte sich durch den Saum ihres Slips.
Just in dem Augenblick als sie ihren Eingang fand, schellte es an der Wohnungstür. "Komisch," dachte Natalie verwirrt, "seit wann ist mein Kitzler eine Klingel?" Doch dann begriff Natalie, daß sie an dem Sturmklingeln und -klopfen vollkommen schuldlos war.

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