Louisa Bloomington pendelte zwischen Schiffsdeck und Kombüse, wo sie den Launen des irischen Kochs ausgesetzt war. Katherine konnte nicht überall sein, um Louisa vor Übergriffen zu bewahren. Matt Murdocks schwere Pranke klatschte auf ihr Hinterteil, wenn sie ihm zu langsam erschien.
„Kannst mich ruhig bei Katherine anschwärzen. Petzen sind auf diesem Schiff allerdings nicht wohl gelitten!“, warnte er die wütende junge Dame. Louisa fühlte eine zunehmende Verzweiflung, die ihrer Situation geschuldet war. Dieses Leben war nicht nur anstrengend, es schien auch langweiliger zu sein, als sie es sich in ihren romantischen Träumen vorgestellt hatte. Louisa sah dennoch nicht ein, Murdocks Frechheiten einfach hinzunehmen.
„Wenn du mich noch einmal anrührst, werde ich dir das Kartoffelmesser in deinen fetten Wanst stechen! Soll Captain Tarbeard mich kielholen lassen oder mit der Neunschwänzigen auspeitschen lassen? Es ist mir scheißegal!“
Louisa errötete ob ihrer derben Wortwahl. Matt Murdock schien jedoch beeindruckt zu sein. Er grinste, wobei er seine Anerkennung nicht verhehlen konnte.
„Ist doch gut, Kleine! Du erwehrst dich deiner Haut, das gefällt mir. Geh wieder an die Arbeit. Ich werde nach dem Pökelfleisch schauen.“ Während Louisa sich wieder dem schmutzigen Geschirr widmete, setzte ihr Vater in Nassau ein Lösegeld aus. Charles Bloomington ging davon aus, dass Louisa entführt wurde. Man hatte sie am Hafen gesehen und diese Tatsache reichte aus, um an ein Kidnapping zu glauben. Der Bankier war bereit, eine hohe Summe zu bezahlen, wenn seine Tochter gefunden wurde. Bald verdichteten sich die Gerüchte, dass Louisa von zwielichtigen Männern entführt wurde. Es gab genügend Glücksritter, die sich sofort auf die Suche machten, um durch das Lösegeld reich zu werden. An Bord der ‘Dark Lady’ ahnte niemand von diesen Neuigkeiten. Louisa galt als ein entlaufenes Waisenkind, das Katherine unter ihre Fittiche nahm.
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