Shanghaid Cats

Der Wind stand günstig, so dass das Schiff schnell Fahrt aufnehmen konnte. Tarbeard wollte so rasch wie möglich Tortuga erreichen. Wenn die Männer sich ausgetobt hatten, wollte er die Kaperfahrt fortsetzen. Es wurden spanische Handelsschiffe gesichtet, die Tarbeard ins Visier zu nehmen beabsichtigte. Die Ladung konnte von Gold und Silber bis zu wertvollen Stoffen reichen. Es war noch immer lohnend, solche Schiffe zu entern, zumal die britische Krone ihre schützende Hand über den Piraten ausstreckte. Katherine nahm Louisa auf die Seite, als das Schiff in den Hafen von Tortuga einlief.
„Dies ist ein noch gefährlicheres Pflaster als Nassau! Wir müssen vorsichtig sein. Dein Vater hat bestimmt eine Belohnung ausgesetzt, wenn du gefunden wirst. Auf Tortuga gibt es genügend Halunken, die für einen Beutel Gold ihre eigene Mutter verkaufen würden. Versprich mir, dass du auf mich hörst, wenn wir an Land gehen!“ Louisa versprach es.

Das Bordell war das erste Ziel der Piraten. Das “Shanghaid Cats“ verfügte über zwei Stockwerke, in denen sich die Zimmer der Ladys befanden. Miss Wong begrüßte den Captain, als er mit seinen Männern das Etablissement betrat.
„Es freut mich, dich zu sehen, alter Seebär!“ Dabei drückte sie den Captain fest an ihren großen Busen.
„Oh, wenn ich deinen Körper richtig lese, bist auch du hocherfreut über unser Wiedersehen!“ Tarbeard lachte.
„Das stimmt, Suzie! Meine Männer wollen sich etwas vergnügen und ich habe dasselbe Begehren. Du hast mir sehr gefehlt!“ Nachdem die Männer samt Captain Tarbeard in den diversen Zimmern verschwunden waren, betraten Katherine und Louisa das Bordell.
„Du sollst sehen, wie es zwischen Männern und Frauen zugeht. Es gibt hier einen Raum, indem das möglich ist. Miss Wong gab mir die Erlaubnis, ihn zu benutzen. Dort können wir einen heimlichen Blick in verschiedene Zimmer werfen.“ Louisas Bauch kribbelte. Sie hatte Katherine ihre heimlichsten Wünsche gestanden. Die Tochter Tarbeards wusste, dass Louisa nicht nur Frauen zugetan war. Auch wenn sie dies von sich selbst unterschied, wollte sie ihrer Freundin diese Erfahrung nicht vorenthalten. Die Frauen betraten das geheimnisvolle Zimmer, zu dem Katherine von Suzie Wong den Schlüssel bekommen hatte. Katherine verriegelte die Tür, nachdem sie und Louisa im Innern waren. Louisa staunte, als sie eine verspiegelte Wand sah.