Sie prusten beide los, was ihnen weitere verächtliche Blicke einbringt. Stefan, der als Teenager Steve genannt wurde, nimmt sie an der Hand. Sina zeigt in die Richtung, in der ihre Wohnung liegt. Dann machen sie sich auf den Weg durch die Fußgängerzone. Ein junges Pärchen musiziert vor einem Drogerie Markt. Ein blasser Zwanzigjähriger spielt Gitarre, während ein etwas jüngeres Mädchen dazu singt. Ein Hut liegt vor beiden auf dem Asphalt, indem etwas Kleingeld liegt. Er beherrscht sein Instrument nicht virtuos, aber er spielt beseelt. Die helle Stimme der Sängerin ist außergewöhnlich besitzt einen ganz eigenen Charme. Gemeinsam kämpfen sie gegen den Citylärm.
„Freedom is just another word for nothing left to lose…”
Sina blickt Steve fragend an. Er nickt zustimmend, und legt einen Fünf Euro Schein in den ausgebeulten Strohhut. Das dunkelhäutige Mädchen schenkt ihnen ein dankendes Lächeln. Sie hören noch eine Weile zu, halten sich dabei an den Händen. Das Verlangen nach körperlicher Nähe wird immer stärker. Sie empfinden dieselbe Begierde, die durch jede noch so kleine Berührung wächst. Es fängt plötzlich zu regnen an, erst nur leicht, dann immer stärker. Sie beeilen sich ins Trockene zu kommen. Hand in Hand rennen sie los, unbeschwert und leicht. Sinas Zweizimmerwohnung ist nicht mehr weit, schon nach fünf Minuten haben die Beiden sie erreicht. Die Wohnung befindet sich in einem älteren Wohnhaus, das vermutlich in der Gründerzeit gebaut wurde. Sina bittet Steve hinein, lotst ihn durch den schmalen Flur, der in einen kombinierten Wohn /Schlafbereich führt.
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