Zu viele Männer für Martha

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Zu viele Männer für Martha

Zu viele Männer für Martha

Wulff Triebsch

Eine Frau näherte sich. „Das ist sie!“, rief der Mann erleichtert und wartete, bis sie vor ihm stehen blieb. Sie warf mir einen Blick zu, lächelte; ich lächelte verlegen zurück.
„Na ja! Dann gehen wir doch hinein“, meinte der Mann und schob mich hinter seiner Frau zum Eingang. Ich zögerte zuerst. Doch seine Frau drehte sich um und warf mir einen bittenden Blick zu.
Der Türsteher nickte nur, als wir zu dritt den Club betraten. „Schatz, ich schaue mich hier schon einmal um“, erklärte der Mann und deutete mit einem Augenzwinkern auf seine Frau, die sich auf einen Barhocker in der Lounge neben mir niederließ und mich anschaute, lange, bedeutungsvoll lange.
„Möchten Sie etwas trinken?“, fragte ich sie. Sie nickte. „Einen Kaffee zum Aufwachen.“ Als der Barkeeper eine Tasse Kaffee vor sie hinstellte, ergriff sie sie mit beiden Händen und trank sie in mehreren Schlucken aus.
Ich konnte mir endlich ein genaueres Bild von ihr machen. Doch außer ihrer dunklen Jacke und ihren schulterlangen hellbraunen glatten Haaren bemerkte ich nichts Besonderes an ihr. Die Jüngste war sie nicht mehr. Sie machte auf mich keinesfalls einen verschlossenen Eindruck, doch ihre Stimme klang nach Stress und ihr Gesicht machte einen ermatteten Eindruck. Nur dieser lange alabasterfarbene Ohrschmuck zog meine Aufmerksamkeit auf sich. Was es darstellte, konnte ich aus meiner Entfernung nicht erkennen.
Endlich huschte ein kurzes Lächeln über ihr Gesicht. „Martha“, stellte sie sich fast flüsternd vor, „Wulff“, erwiderte ich.
„Das erste Mal hier?“, fragte ich und legte fast tastend eine Hand auf ihren Arm.

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