Sieben Stöße später

7. Teil aus "Schwüle Nächte im Urwaldtempel"

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Sieben Stöße später

Sieben Stöße später

Peter Hu

...Als der Staub sich gelegt hatte, verschaffte er sich einen ersten Überblick.
Vornehmlich über den Zustand seiner Begleiterin. Sie hatte einen kleinen Schnitt am linken Oberschenkel davon getragen. Genau dort, wo die Shorts endeten. Er reinigte die Wunde behutsam mit etwas Wasser aus der Feldflasche. Dann verklebte er sie mit einem kleinen Pflaster aus dem Medipack. Die Verletzung war völlig harmlos. Aber solch aufmerksame Pflege schafft Vertrauen.

Als er sie schließlich bei der Hand nahm, um die neue Umgebung zu erkunden, lächelte Justine tapfer.
Immerhin: Die Luft in der neuen Kammer war relativ frisch; auch es fiel etwas gedämpftes Licht hinein. Leider nur, befand sich der Lichtschacht etwa dreißig Meter über ihnen.
„Was ist das? ...erkundigte sie sich bang.
„Was?“
„Dieses Gurgeln.“
„Sie haben Recht. Irgendwo unter uns fließt scheinbar Wasser. Verdursten werden wir jedenfalls nicht.“
Langsam gewöhnten sich die Augen ans Zwielicht. Das schonte zwar die Batterien, aber nicht die Nerven unseres ungleichen Forscherpaares.
Justine stieß unversehens einen markerschütternden Schrei aus. Sie standen mitten in einem uralten Massengrab…

„Beruhigen sie sich, ...beruhigen sie sich. ...Skelette gehören zur Archäologie, wie das Salz in die Suppe. Die sind alle schon sehr, sehr lange tot; ...und würden heute ohnehin heute nicht mehr leben. Allerdings muss ich zugeben, hier liegen verdammt viele. Habe ich so gehäuft auch noch nicht gesehen. Wahrscheinlich sind wir auf die Nekropole einer ganzen Stadt gestoßen. Sehen jedenfalls alle recht vollständig aus. Sind weder durch den Luftschacht gekommen, noch geopfert worden. Also wird es einen Ausweg geben. Und ich schätze, der führt durch den unterirdischen Fluss.“

...Ich hab Angst“, ...wimmerte Justine O kleinlaut, als der Professor in den engen Schacht hinab stieg, aus dem das Gurgeln des Wassers zu vernehmen war.

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